Groovig, eingängig und melodisch liefern XENESTHIS ein düsteres Album ab, das allerdings aufgrund der feinen instrumentalen und gesanglichen Leistung keinen Anlass zu Melancholie gibt. Sängerin Katrin bewegt sich in angenehmen Tonlagen weitab von nervigem Trällerelsen-Timbre und verleiht ihrer Präsentation durch eigenwillige Betonungen und Phrasierung schon im Opener Alecto eine eigenständige Note. Die sich wiederholenden Worte sorgen für eine gewisse Eingängigkeit, doch die gut gelungenen Melodieläufe stehen da in nichts nach. Die Gitarristen agieren stets im Dienste des Songs, da gibt es keine Ego-Trips oder über-technische Spielereien. Coole Tempowechsel und Headbang-Parts peppen das abwechslungsreiche Stück Fool auf, bevor bei Ashes Of Affection melodische Gitarrenläufe gegen die aggressive Grundstimmung ankämpfen. Ein bisschen Core darf auch sein, wenn bei Raised Fist Armed kurzzeitig eine Männerstimme und Mosh-Parts auftauchen. Ähnlich offensiv agiert das Quintett bei United In Chaos, live dürfte diese Mischung richtig gut zünden. Das abschließende Sand Through Hands vereint nochmal drückende Riffs, ein schönes Gitarrensolo und treffsicheren Gesang zu einem würdigen Finale.
So hinterlassen die zehn Songs von Thou Shalt Not begründet durch einen angemessenen Härtegrad, gute Gitarrenmomente, einige feine Refrains und die gelungene Gesangsleistung einen überaus positiven Gesamteindruck.