Knackig kompakt in 33 Minuten geht der vierte Longplayer von VENOMOUS CONCEPT, der hardcorigen Punkspielwiese von Napalm Death und Brutal Truth-Mitgliedern über die Ziellinie. Man könnte ob der Besetzungsliste ja meinen, dass es hier mächtig grindig zu geht, aber schwerst getäuscht. Allein der Bandname VENOMOUS CONCEPT ist ja schon eine Hommage an die Punklegende Poison Idea und genauso klingt Politics Versus The Erection dann auch. Meist eher im Mid- und Uptempo gehalten, knallen uns die Herren hier brutalsten Hardcore Punk mit krassem Brüllaffen-Gesang vor den Latz. Klar, bei den Gitarren hört man natürlich auch deutlich die Napalm Death Mitglieder raus, was einigen Songs etwas mehr Atmosphäre verleiht.
VENOMOUS CONCEPT als reine Spaßband abzutun würde aber völlig in die falsche Richtung gehen. Auch wenn die Herren hier sichtlich ihre Spielfreude ausleben, gibt es hier No-Bullshit mäßig humorlos eins auf die Fresse. Allein das Cover deutet deutlich auf eine ziemliche Unzufriedenheit mit einem gewissen Clown aus dem Weißen Haus hin, den wir hoffentlich bald los sind. Uiuiui, Kevin Sharp klingt mächtig sauer und lässt als Frontbrüllaffe mächtigst Dampf ab.
Mit durchschnittlich drei Minuten gehen die Songs knackig kompakt aufs allernötigste entschlackt ins Ziel. Die Platte macht richtig Spaß und die paar Blastbeats, die sich auf Politics Versus The Erection verstecken, geben der Platte dann doch die besondere Würze.
Grad in diesen doch sehr anstrengenden Zeiten ist eine so locker runtergerotzte Platte echt mal ne Wohltat.
Anspieltipps: Promise, das ein wenig an Die Kreuzen oder Voivod erinnert und Broken Teeth, mit der tempomäßigen Vollbremse nach der Hälfte des Songs. Der Titelsong könnte mit seiner wavigen Industrial-Note auch auf einer Napalm Death Platte stehen. Sehr schön, Support This!