Nach 13 Sekunden einer kontemplativen Pianomelodie lassen es RIVERS ABLAZE krachen: komplexer, mit jeder Menge Taktwechseln durchzogener Metal steht auf der Agenda. Hierbei scheut das Trio vor unbequemer, weil dissonant angehauchter Melodik, nicht zurück und baut auf diesem Fundament eine vielschichtige Struktur auf. Sägende Riffs durchbrechen das technisch raffiniert konstruierte Songgerüst, das rein instrumental aufgrund der Variabilität überzeugen kann.
Den komplizierten Passagen stehen schöne Melodiebögen und groovende Sequenzen gegenüber bzw. ergänzen sich diese Gegenpole in janusköpfiger Wechselwirkung. Die schwerfällig schleifenden oder spacig abgefahrenen Experimentalparts fordern den Zuhörer heraus und spannen die Nerven auf die Folter; demgegenüber spannen sich herrlich weit gezogene Gitarrenmelodien (man höre und staune im Verlauf von The Manifestation Of Supreme Darkness). Dieses interessante Spannungsfeld taucht die Musik in ein Wechselbad der Gefühle und schickt den Rezipienten auf eine abwechslungsreiche Reise.
Devoid Dying Sun eignet sich mitnichten als bloße Hintergrundbeschallung für die niederen Triebe, dieses Werk beißt sich aufgrund seiner sperrigen und zugleich hochmelodischen Wirkungsweise in verschiedenen Facetten im emotionalen Nervenzentrum fest – als würde ein Festessen einen sowohl delikaten als auch bitteren Beigeschmack fusionieren...