Im
Norden wird immer schön fleißig gegrindet. OBLIGATORISK
TORTYR aus Göteborg machen da keine Ausnahme und schlagen
mit ihrem zweiten Release Återförödelse
in dieselbe Kerbe. Wenn man bedenkt dass die Combo schon seit
1998 existiert zeugt das eher von einer Studiophobie als von
dem Drang unsere Knochen zu zermalmen. Ok, natürlich ist
das nicht die richtige Begründung. Nach dem Debüt
Obligatorisk Tortyr (damals noch erschienen auf
Osmose) gab’s 2001 einen Split mit dem damaligen Drummer.
Nach jahrelanger erfolgloser Suche nach einem geeigneten Ersatz
wurde das Trio in 2005 wieder komplettiert. Allerdings haben
die Jungs mit Stefan „auch nur“ einen Gitarristen
gefunden, den sie aber kurzfristig zum Drummer umfunktioniert
haben – Hut ab! ? Und in dieser Besetzung haben sie dann
auch Återförödelse eingeknüppelt,
26 Tracks in 38 Minuten, noch mal Hut ab! Nur leider neigen
die Songs gelegentlich dazu an einem vorbeizurauschen. OBLIGATORISK
TORTYR spielen zwar guten Grind nur bietet dieser für
meinen Geschmack zu wenig Höhepunkte. Wenn sie dann aber
die Kelle rausholen, dann richtig! Der Opener Död &
Förintelse mit seinen schiefen Gitarrenläufen
wie sie auch Macabre mal gerne zocken oder Life Is Fucked
gehen gehörig ins Mark. Mit Ett Anständigt Liv
treffen die Schweden 100% meinen musikalischen Nerv! Ein dahingerotzter
Punk-Grinder mit absolutem Hitpotential. Ich liebe diesen Song!
Interessant ist auch die Speed Metal Einlage in Mellan Hopp
& Förtvivlan. Die über die Scheibe konstant
geschrienen schwedischen und englischen Vocals von Jens und
Viktor passen dabei sehr gut ins Bild. Schade nur das es von
diesen Highlights zu wenig gibt. Jeder Song ist für sich
gesehen gut, bietet ein gutes Niveau, allerdings dürfte
das Gesamtwerk mehr detonieren. Trotzdem, OBLIGATORISK TORTYR
machen neugierig und ich werde sie definitiv im Auge behalten.