OBSCENITY – Atrophied In Anguish

 
Label: Apostasy Records
Release: 14.09.2012
Von: Stormlord
Punkte: 8/10
Time: 37:16
Stil: Death Metal
URL: Obscenity
 
Der alten Schule verpflichtet, durchgehend intensiv, oberflächlich eindimensional brutal – und doch interessant klingen OBSCENITY auf Atrophied In Anguish, dem achten Album der langen Bandgeschichte.
Woran das liegt? An den kurz eingestreuten, harmonischen Gitarrensoli, den fließenden Taktwechseln, den hin und wieder etwas langsameren Passagen und dem passenden Sound! Voluminös, druckvoll und doch nicht übertrieben klar oder modern wurden die Kompositionen in ein organisches und deshalb sympathisches Klanggewand gesteckt.
Die Refrains sind nicht vordergründig eingängig, bleiben aber dennoch schon teilweise nach dem ersten Hördurchgang im Gedächtnis. Beste Beispiele sind der Opener Erase The Divine oder From Heroic To Depraved. Ganz elegant schlängelt sich der schleifende Part von Swine To The Slaughter ebenso wie das quirlige Gitarrensolo in die Gehörgänge. Zum Großteil regiert aber eindeutig die Hochgeschwindigkeit, immer wieder aufgelockert durch melodische Leads und kaum merkbare Wechsel im Rhythmus. Besonders gelungen wenden die Jungs diese Taktik bei Perfect Pain an, auch beim folgenden Neurotic Frenzy tauchen die melodischen Farbtupfer effektiv auf. Diary Of A Scapegoat wirkt durch den schnellen Gesang hektisch und pumpt Adrenalin durch den Körper, wogegen das Ende der CD mit einem gefühlvollen Gitarrensolo doch überraschend ausfällt.
Letztendlich ergibt sich ein heftiger Gesamteindruck, der allerdings durch genannte Feinheiten eine melodische und verspielte Komponente erkennen lässt. So soll es auch sein: hart und direkt, doch die Band prügelt nicht ohne Sinn und Ziel stumpf alles in Grund und Boden, sondern integriert mit Bedacht aus dem Rahmen fallende Details, die aufhorchen lassen.