NEKROPOLIS – The Perversion Of Humanity

 
Label: Eigenproduktion
Release: 23.12.2004
Von: Polsi
Punkte: 7,5/10
Time: 50:49
Stil: Melodic Black/Death
URL: Nekropolis
 

Langjährige Erfahrung hat mir gezeigt, dass Schweizer Bands prinzipiell um ein Vielfaches professioneller zu Werke gehen als die österreichischen Kollegen, zumindest was Sound, Aufmachung und Organisation betrifft. Bis auf diverse Demos von Happy Hippos Massaker ist mir bisher noch keine einzige Schweizer Eigenproduktion untergekommen, die in Punkto Minderwertigkeit mit den hierzulande zahlreich auftretenden, sinnlosen Black Metal-Projekten auch nur ansatzweise „mithalten“ kann. Dies trifft auch auf NEKROPOLIS uneingeschränkt zu. Schon die Promo-CD kommt in einer schön gelayouteten Kartonhülle und der passende Sound bietet eine unheimliche Dichte und Transparenz.
Musikalisch bedient sich die Band einer Kombination aus melodischem Black- und Death Metal, die sich eigentlich kaum mit anderen Bands vergleichen lässt. Keyboards werden ausgiebig, aber doch sehr abwechslungsreich eingesetzt. Sie treten genau an den richtigen Stellen in den Vordergrund und bilden ansonsten einen dezenten Klangteppich, der zur Intensivierung der Atmosphäre beiträgt. NEKROPOLIS legen ihr Hauptaugenmerk aber eindeutig auf den Metal. Hier wird zwar nicht richtig drauf los geprügelt, doch solides Doublebass-Drumming im Mid- und Uptempobereich und mächtige Riffgewitter bilden eine gute härtetechnische Basis, auf den der Rest der Instrumente aufbaut. Gesanglich pendelt man immer zwischen Growls und hysterischem Gekreische, ist dabei aber dem einen oder anderen Effekt nicht abgeneigt. Auch eine gewisse Detailverliebtheit lässt sich feststellen, beispielsweise verwendet die Band hier und da gerne mal ein Filmsample zur Auflockerung. Eine richtig gute Scheibe wäre somit fertig gestellt. Was noch zu einem richtig überragendem Album fehlt, sind ein paar Hammersongs. Die Stücke auf The Perversion Of Humanity bewegen sich zwar alle auf einem gleich hohen songwriterischen Level ohne Ausreißer nach oben oder unten, auf einen Höhepunkt wartet man aber leider vergeblich. Dies ist aber auch das einzige Manko, das dieser CD anhaftet, und ich bin mir sicher, NEKROPOLIS werden dieses mit ihrer nächsten CD locker ausmerzen.