Langjährige
Erfahrung hat mir gezeigt, dass Schweizer Bands prinzipiell
um ein Vielfaches professioneller zu Werke gehen als die österreichischen
Kollegen, zumindest was Sound, Aufmachung und Organisation betrifft.
Bis auf diverse Demos von Happy Hippos Massaker ist mir bisher
noch keine einzige Schweizer Eigenproduktion untergekommen,
die in Punkto Minderwertigkeit mit den hierzulande zahlreich
auftretenden, sinnlosen Black Metal-Projekten auch nur ansatzweise
„mithalten“ kann. Dies trifft auch auf NEKROPOLIS
uneingeschränkt zu. Schon die Promo-CD kommt in einer schön
gelayouteten Kartonhülle und der passende Sound bietet
eine unheimliche Dichte und Transparenz.
Musikalisch bedient sich die Band einer Kombination aus melodischem
Black- und Death Metal, die sich eigentlich kaum mit anderen
Bands vergleichen lässt. Keyboards werden ausgiebig, aber
doch sehr abwechslungsreich eingesetzt. Sie treten genau an
den richtigen Stellen in den Vordergrund und bilden ansonsten
einen dezenten Klangteppich, der zur Intensivierung der Atmosphäre
beiträgt. NEKROPOLIS legen ihr Hauptaugenmerk
aber eindeutig auf den Metal. Hier wird zwar nicht richtig drauf
los geprügelt, doch solides Doublebass-Drumming im Mid-
und Uptempobereich und mächtige Riffgewitter bilden eine
gute härtetechnische Basis, auf den der Rest der Instrumente
aufbaut. Gesanglich pendelt man immer zwischen Growls und hysterischem
Gekreische, ist dabei aber dem einen oder anderen Effekt nicht
abgeneigt. Auch eine gewisse Detailverliebtheit lässt sich
feststellen, beispielsweise verwendet die Band hier und da gerne
mal ein Filmsample zur Auflockerung. Eine richtig gute Scheibe
wäre somit fertig gestellt. Was noch zu einem richtig überragendem
Album fehlt, sind ein paar Hammersongs. Die Stücke auf
The Perversion Of Humanity bewegen
sich zwar alle auf einem gleich hohen songwriterischen Level
ohne Ausreißer nach oben oder unten, auf einen Höhepunkt
wartet man aber leider vergeblich. Dies ist aber auch das einzige
Manko, das dieser CD anhaftet, und ich bin mir sicher, NEKROPOLIS
werden dieses mit ihrer nächsten CD locker ausmerzen.