Ein
paar Musiker aus Kärnten, die sich selbst der „MELY-Haufen“
nennen, überraschen mit hochemotionalem, zu Herzen gehendem
Metal, der zum genauen Zuhören einlädt – und
ehe ich so richtig begreife, was denn da überhaupt gespielt
wird, nimmt mich die fesselnde Darbietung der 5 Künstler
gefangen.
MELY (kurz für melancholy) leben von durchdachten,
überaus spannend aufgebauten Liedern, in denen Tempo keine
vordergründige Rolle spielt. Das soll allerdings auch nicht
heißen, dass …Leave And Enter Empty Rooms…
eine lasche Angelegenheit wäre! Ganz im Gegenteil, die
Musiker setzen die Kraft ähnlich einem Hebel dafür
sehr effizient ein. Es dominieren ausladende Strukturen, elegische
Gitarrenharmonien und ein breites Stimmungsspektrum. So werden
etwa in What Am I Doing Here menschliche Selbstzweifel
wahrlich in den Himmel geschrieen, in God Nowhere aggressivere
Emotionen in einem kürzeren Stück ausgelebt oder bei
I Still Ask Why über einen vorzeitigen, sinnlosen Abschied
getrauert. MELY haben ein goldenes Händchen für
einprägsame, aber nie seichte oder platte Refrains und
können diese Trumpfkarte besonders eindrucksvoll beim heraus
stechenden Ohrwurm Fail When I Try ausspielen. Diese
Komposition besitzt einfach alles, um mich in helle Begeisterung
zu versetzen! Herzerreißender, wandelbarer und eindringlicher
Gesang, vor Kraft strotzende Rhythmen, wunderschöne Gitarrenmelodien
und eine atemberaubende Atmosphäre, wie sie dichter nicht
sein könnte. Gekonnt integrieren MELY einen sehr
ruhigen Mittelteil mit sanft schwebenden Chorgesängen,
bevor sich die Spannung in einem langsamen und verspielten Gitarrensolo
entlädt und sanft zum fantastischen Chorus überleitet.
Fail While I Try kann also in Bezug auf die Komponierkunst
ganz und gar nicht gelten!
Von der ersten Minute an merkt der Musikgenießer, dass
hier Künstler mit ihrem ganzen Herzblut, ihrer ganzen Kreativität
am Werke sind. Geschätzter MELY-Haufen, ich verneige
mich vor Eurem Enthusiasmus, Eurer Hingabe und sage mal danke
für einen wahren Hörgenuss!