KROMLEK
künden vom Ende der Welt, so die Bedeutung des lateinischen
Titels Finis Terræ. Schon allein die Verwendung
einer Vielzahl von Sprachen (neben Deutsch und Englisch auch
Schwedisch, Latein und einige mehr!) nötigt Respekt ab.
Musikalisch verzichten die Künstler weitgehend auf allzu
lustige und fröhliche Stimmungen, so manch modernes Element
beschwört eher eine düstere Atmosphäre herauf.
Tanzbare und beschwingte Anklänge sind aber in dezenter
und gut abgestimmter Form auch zu finden. Diese Stimmungsschwankungen
machen etwa den Reiz von Nekropolis‘ Fall aus.
Bisweilen bestimmt enthusiastischer, nach vorne preschender
Melodic Black Metal das Bild, meist mit Keyboardbegleitung,
die zwar beizeiten melodietragend ist, aber trotzdem nicht
übermäßig bombastisch daherkommt. Schmissige
Melodieführung und manchmal ausladende Instrumentalteile
kommen ebenso vor wie zurückhaltende Teile mit Sprechgesang.
So ergibt sich ein teilweise recht eingängiges Klangbild,
das allerdings auf Mitsingrefrains verzichten kann. Nachteil
dieser Taktik: Ohrwürmer und Hymnen gibt es keine –
im Gegenzug hört man sich an Finis Terræ
keineswegs schnell satt, da die ernstere Herangehensweise
auf Langzeitwirkung abzielt.
Im Verlauf des Stückes Manjushri Aus Mir setzen
KROMLEK ganz unauffällig Samples ein, auch die
pfeilschnellen Ausbrüche geben der Komposition das gewisse
Etwas. Auch in diesem Fall gilt wieder die Maxime, die Eingängigkeit
dem Anspruch hintanzustellen.
Einfallsreich sind die Musiker von KROMLEK auf alle
Fälle: während Moritvrvs Immortalis taucht
ein düsteres und zugleich hymnisches Chorarrangement
auf, das für eine erhabene Atmosphäre sorgt. Dann
zieht sich ein instrumentaler Teil über mehrere Minuten
hin (Creation’s Crowning Glory); dezente Elektronikeinflüsse
peppen Metropolitan Roots auf oder eine Kinderstimme
erzählt mit schwebender Hintergrundmusik eine Geschichte,
bevor das Epos Finis Terræ einen wunderbar abwechslungsreichen
Schlusspunkt darstellt…da passiert wirklich viel!
Viele Details entfalten
ihren Reiz auf Finis Terræ erst nach einiger
Zeit und man muss schon an der Oberfläche kratzen, um
den Zugang zu den nicht gerade leicht verdaulichen Stücken
zu finden. In dieser eher ernsten Ausformung nehme ich Folk
Metal ernst, weil für Unterhaltung mit Stil gesorgt ist!