IN SHADOWS AND DUST ist eine Ein-Mann-Show, denn Alleinunterhalter Stephane Thirion bedient alle Instrumente und kreiert einen dichten Sound in meist rasantem Tempo. Nur bei der Einleitung A Fleur De Peau lässt es der Multi-Instrumentalist ruhig angehen, doch im weiteren Verlauf regiert sägender Entombed/Dismember/Grave-Sound, gespickt mit allerhand gelungener Shredder-Melodien. Meist versucht der passionierte Franzose aber die Welt mit musikalischen Mitteln in Schutt und Asche zu legen, vergisst aber etwa bei Hate griffige Leads und einfach gebellte Refrains als Widerhaken nicht. Energiegeladene Trümmerrhythmen wechseln sich mit melodischen Gitarren ab und treten in einen interessantes Konkurrenzkampf. Die Songs sind kurz, kompakt und auf den Punkt gebracht, ohne Firlefanz, da regiert der Vorschlaghammer, den Mr. Thirion leider etwas zu eindimensional kreisen und niederfahren lässt. Aggression ohne Dynamik ermüdet, da freue ich mich wirklich über kurze, rhythmisch akzentuierte Takte bei Take My Soul oder den bedächtigen Orchesterpart im Verlauf von Storm Of Revenge, doch prinzipiell hackt das Material dermaßen dahin, dass der Putz beim Nachbarn von den Wänden bröckelt. Druck und Geschwindigkeit sind essentiell für ein Metal-Album, doch dieser Dauerbeschuss besitzt zu wenig Varianz oder Kontrastwirkung, um über eine längere Distanz zu fesseln. Wer sich gerne für 40 Minuten die Ohren zuballern lässt, ist mit diesem Album allerdings gut bedient!