Wundervoll flirrende und leicht proggige Post Rock Gitarren treffen auf rauen Stoner Rock Gesang. 12 Monkeys, das Eröffnungsstück des zweiten Albums der Deutsch/Schweizer GIANT SLEEP entpuppt sich als ungewöhnliche aber sehr charmante Mischung. Schade, dass dieser Song so abrupt endet.
Um den Hörer noch ein bisschen mehr zu verwirren, lässt man mit Freewill Myth einen richtig harschen Stoner Rock Kracher folgen. Die Post Rock Elemente sind völlig verschwunden, dafür gibt es nun bluesige Einsprengsel und ordentlich groovende Riffs. Und dann sind die flirrenden Gitarren wieder da, beim epischen 11 Minuten Track Forever Under Ground. Was für ein Song!
Move A Mountain ist eine musikalische Achterbahn, die immer wieder zwischen Post Rock-lastigen und reinen Stoner Rock Songs hin und her wechselt. Laut-leise Dynamiken einmal anders. Während sich die Post Rock Tracks melancholisch und weit ausbreiten - wie beim ebenfalls grandiosen Love Your Damnation, welches sich zur Bandhymne auswachsen dürfte, sind die Stoner Songs kurz, harsch und sorgen somit für die nötige Abwechslung und den kleinen Arschtritt am Rande.
Natürlich versuchen GIANT SLEEP das Wechselspiel nicht allzu offensichtlich zu zelebrieren und ihr Album spannend zu halten, aber es ist dennoch durchschaubar.
Am Ende sind es aber genau jene Post Rock Songs, die den Reiz von Move A Mountain ausmachen. Auf dem 2014 veröffentlichten und selbstbetitelten Debüt war der Post Rock Einfluss noch sehr dezent.
Als Anspieltipp empfehle ich eines der beiden oder eben beide Epen: Forever Under Ground und Love Your Damnation. Tolles Album. Mag ich sehr.