BLODHEMN – Mot Ein Evig Ruin

 
Label: Soulseller Records
Release: 15.02.2019
Von: Stormlord
Punkte: 8/10
Time: 43:27
Stil: Black Metal
URL: Blodhemn
 

Riffbetont und teilweise modern gestalten BLODHEMN ihre Version von tempovariablem Black Metal. Eine bisweilen überdrehte, dezent irre Avantgarde im Stile von Arcturus oder Enslaved erzeugt eine spezielle, nur schwer fassbare Aura, die vor allem durch den durchgeknallten, teils doppelstimmigen (Schrei-)Gesang transportiert wird.
Dissonante Töne durchsetzen die komplexen Kompositionen, die sich absolut nicht als schnöde Hintergrundbeschallung eignen. Dazwischen darf es aber wie bei Døgenikt auch ein einfacher Uffta-Hoppeltakt sein, dann nimmt das Stück Østfront durch eine Prise Black’n’Roll gewaltig Fahrt auf, um so richtig in die Beine und den Nacken durchzuschütteln. Hier taucht erneut dieses beißende, ganz und gar nicht süßlich harmonische Dissonanz-Riffing auf, das wirklich unbequem und kratzbürstig auf die Geschmacksnerven drückt. Dazwischen gibt es immer wieder recht direkt ratternde Attacken, die während Nordhavs Speil mit den intensiven Schreien ein wirkungsvolles Spannungsfeld erzeugen. Wunderbar verschmelzen schmissiger Black’n’Roll und feinfühlige Leadgitarren beim epischen Uante Krefter I Fra Nord, bei dem ein schnelles Finale für Furore sorgt. Eine Prise Punk treibt Dra Te‘ Helvete ungestüm nach vorne, ehe das ausladende Mot Midnatt mit repetitiven Melodiemotiven und bissiger Vokalpräsenz punktet.
BLODHEMN sind ganz und gar nicht leicht fassbar; sie kreieren einen speziellen, teils unbequemen, dann wieder melodischen Fusions-Metal-Cocktail, der sich in Geschwindigkeit und Rhythmus im richtigen Maße variabel präsentiert. Zuerst muss die etwas komplexe Struktur entwirrt werden, dann steht einem fordernden Hörvergnügen aber nichts mehr im Wege!