BLACK MESSIAH – Oath Of A Warrior

 
Label: Einheit Produktionen
Release: 23.05.2005
Von: Stormlord
Punkte: 9/10
Time: 56:57
Stil: Viking Metal
URL: Black Messiah
 

Sehr schön, meine Herren! Wie schon die Vorgängerscheibe Sceptre Of Black Knowledge kann auch Oath Of A Warrior auf ganzer Linie überzeugen und wartet mit einigen ungewöhnlichen Instrumentierungen wie den Einsatz einer Mandoline auf, die den Hörer immer wieder aufs Neue zu begeistern wissen. Die folkloristische Melange glänzt einerseits durch hohes Tempo, virtuoses Spiel und Druck, zeichnet sich aber andrerseits durch hervorragende, teils regelrecht swingende Melodien aus. So entstand ein auf direktem Weg ins Ohr pfeifendes Kleinod, das durch die enorme Spielfreude und Authentizität beeindruckt. Ich würde es „Herzblut“ nennen, das aus den Kompositionen nahezu zu quellen scheint! Mit größter Hingabe werden Hymnen zelebriert, mal beherzt mit eisernem Gasfuß auf die Tube gedrückt, dann wieder heroische Melodien eingeflochten. Das majestätisch-bombastische Intro Götterdämmerung stimmt gekonnt auf die folgenden Schlachtgesänge ein. Im anschließenden Song A New Messiah gehen ein pumpender Rhythmus, fein ausgearbeitete Melodiebögen und gekeifte Lyrik Hand in Hand. Besser gefallen mir BLACK MESSIAH aber, wenn sie ihre Texte in Deutsch vortragen, das wirkt kämpferischer und passt besser zu der Attitüde der Band, zu hören bei Blutsbruder, das durch die virtuos eingesetzte Mandoline ein leicht russisches Flair besitzt und den Fuß sogleich zum Mitwippen verleitet. Außerdem sind die Texte gut verständlich, sie sind aber bei Bedarf im schön gestalteten Booklet nachzulesen. Im weiteren Verlauf wechseln sich deutsche und englische Texte ab. Die musikalische Variation schlägt sich im ständigen Wechsel des Tempos nieder, was über die gesamte Spielzeit den kleinsten Anflug von Langeweile schon im Keim erstickt. Es macht einfach Spaß, dieser kampfeslustigen Truppe, die mit ihrem Sturm erprobten Schlachtschiff in den benachbarten Gewässern von Equilibrium, Menhir oder XIV Dark Centuries kreuzt, zu lauschen. In Christenfeind setzt eine Violine Akzente und so verstehen es BLACK MESSIAH, den Metalfan zu fesseln und zu überraschen, denn die Songs erfahren unvorhersehbare Wendungen bezüglich Stimmung und Geschwindigkeit. In besagtem Song fiedelt sich Teufelsgeiger Zagan in einen wahren Rausch, bevor das schnittige Solo durch ebensolchen Gesang abgelöst wird. Dann nimmt der Christenfeind mächtig Fahrt auf und peitscht nach vorne. Nun ja, es gibt eine Menge zu entdecken, an allen Ecken und Enden wurde detailverliebt an den Kompositionen gefeilt, was aber nicht heißen soll, dass diese überladen wären – nein, jeder kleine Part fügt sich nahtlos ins Songpuzzle und eine Entdeckungsfahrt durch die musikalische Welt von BLACK MESSIAH erweist sich als äußerst lohnenswert! Ich bin auf die Tour mit Cruachan im Herbst dieses Jahres schon gespannt!