Obwohl
die Kanadier WOODS OF YPRES um Mainman David Gold schon
seit einigen Jahren konstant fantastische Alben herausbringen,
sind sie meines Wissens (leider) zumindest in Deutschland immer
noch eher ein Geheimtipp für Düster Metaller. Hoffen
wir also, dass das neue, schlicht mit Woods IV: The Green
Album betitelte, Werk etwas an diesem Zustand ändern
wird.
Auf Woods IV: The Green Album verfeinern WOODS
OF YPRES in beeindruckender Art und Weise ihren vielseitigen
Sound.
Auf dem ersten Album noch sehr Black Metal-lastig, fanden sich
auf den folgenden beiden Alben mehr und mehr Doom und Dark Rock
Zitate, Akustikgitarren und ein extrem gelungener Klargesang,
der die zwischen Black und Death Metal pendelnden Vocals unterstützte.
All das von WOODS OF YPRES zu fantastischen, zugleich
eingängigen, wie auch komplexen Songs zusammen geführt
wurden, die weitab vom „bösen“ Standard Black
Metal lagen und ein irgendwie düsteres, naturverbundenes
Klangbild erschufen, was Neider, die wohl nicht den benötigten
Horizont besitzen, auch spöttisch als „Summer Black
Metal“ bezeichneten und. Na ja, Ignoranten findet man
halt überall. Sei’s drum….
Woods IV: The Green Album ist somit die logische
Weiterführung des beschrittenen Weges und bietet erneut
eine Fülle (ganze 16 an der Zahl!) an wunderbaren Songs,
die oben erwähnte Stilmischung bieten, wobei sich WOODS
OF YPRES noch einen Tacken mehr vom Black Metal weg in doomige
Gefilde bewegen, ohne die grimmigen Parts jedoch völlig
außen vor zu lassen. Die selbsterwählte Umschreibung
„dark and organic“ kann man dabei exakt so stehen
lassen – hier ist Leben vorhanden, allerdings finsteres,
aus den Tiefen der Erde und den Wäldern kommendes und ich
bin fast dazu verleitet eine Schublade mit Darkgreen Metal zu
beschriften, da weder Black, noch Doom, noch Dark Metal wirklich
zutreffen und mir diese Bezeichnung als äußerst treffend
erscheint.
Letztendlich aber auch völlig egal – was zählt,
ist nicht die Genrebezeichnung, sondern die Musik. Und wie gesagt,
pusten mich WOODS OF YPRES mit dem Green Album
einfach nur um. Egal ob schleppend, zäh und mit schweren
Riffs beladen (bspw. Everything I Touch Turns To Gold…
Then To Coal), eine bedrückende Stimmung allein durch
Akustikgitarren (You Are Here With Me (In This Sequence Of
Dreams)) aufbauend oder auch düster rockig und unglaublich
eingängig (Wet Leather) – WOODS OF YPRES
brillieren in jeder Hinsicht und schütteln sich nebenbei
Refrains aus dem Ärmel, die man einfach nicht mehr aus
dem Kopf bekommt und für die andere Bands sonst was tun
würden. Neben der Gitarrenarbeit auch abermals herausragend
ist der vielseitige Gesang, der eine enorme Bandbreite abdeckt,
und mir persönlich in der melancholischen, klaren, vielleicht
etwas mit neueren Anathema oder Katatonia, vergleichbaren wenngleich
aber rauer klingenden, Art am besten gefällt.
An Woods IV: The Green Album führt als Fan
von Doom, Black oder generell Düster Metal einfach kein
Weg vorbei, und WOODS OF YPRES verdienen es mehr als
jede andere Band, die mir in den letzten Jahren begegnet ist,
unterstützt zu werden!
Dass es Woods IV: The Green Album als limitierte
2CD Version (wobei die zweite CD das komplette Album der Zweitband
David Golds namens Necramyth enthält) für schlappe
15 Euro (inkl. Versand!) bei der Band zu bestellen gibt, und
dass WOODS OF YPRES alle Songs des Green Albums
auch auf Youtube zum Probe hören zur Verfügung stellen,
macht jedes Zögern eigentlich überflüssig und
verpflichtet zumindest zur Beschäftigung mit dieser wirklich
fantastischen Band!
Direkte Kontaktmöglichkeit über: woodsofypres @ hotmail.com