WOODS OF YPRES – Woods IV: The Green Album

 
Label: Practical Art Records
Release: 13.11.2009
Von: Bulletrider
Punkte: 9.5/10
Time: ca. 80:00
Stil: Dark/Doom Metal
URL: Woods Of Ypres
 
Obwohl die Kanadier WOODS OF YPRES um Mainman David Gold schon seit einigen Jahren konstant fantastische Alben herausbringen, sind sie meines Wissens (leider) zumindest in Deutschland immer noch eher ein Geheimtipp für Düster Metaller. Hoffen wir also, dass das neue, schlicht mit Woods IV: The Green Album betitelte, Werk etwas an diesem Zustand ändern wird.
Auf Woods IV: The Green Album verfeinern WOODS OF YPRES in beeindruckender Art und Weise ihren vielseitigen Sound.
Auf dem ersten Album noch sehr Black Metal-lastig, fanden sich auf den folgenden beiden Alben mehr und mehr Doom und Dark Rock Zitate, Akustikgitarren und ein extrem gelungener Klargesang, der die zwischen Black und Death Metal pendelnden Vocals unterstützte. All das von WOODS OF YPRES zu fantastischen, zugleich eingängigen, wie auch komplexen Songs zusammen geführt wurden, die weitab vom „bösen“ Standard Black Metal lagen und ein irgendwie düsteres, naturverbundenes Klangbild erschufen, was Neider, die wohl nicht den benötigten Horizont besitzen, auch spöttisch als „Summer Black Metal“ bezeichneten und. Na ja, Ignoranten findet man halt überall. Sei’s drum….
Woods IV: The Green Album ist somit die logische Weiterführung des beschrittenen Weges und bietet erneut eine Fülle (ganze 16 an der Zahl!) an wunderbaren Songs, die oben erwähnte Stilmischung bieten, wobei sich WOODS OF YPRES noch einen Tacken mehr vom Black Metal weg in doomige Gefilde bewegen, ohne die grimmigen Parts jedoch völlig außen vor zu lassen. Die selbsterwählte Umschreibung „dark and organic“ kann man dabei exakt so stehen lassen – hier ist Leben vorhanden, allerdings finsteres, aus den Tiefen der Erde und den Wäldern kommendes und ich bin fast dazu verleitet eine Schublade mit Darkgreen Metal zu beschriften, da weder Black, noch Doom, noch Dark Metal wirklich zutreffen und mir diese Bezeichnung als äußerst treffend erscheint.
Letztendlich aber auch völlig egal – was zählt, ist nicht die Genrebezeichnung, sondern die Musik. Und wie gesagt, pusten mich WOODS OF YPRES mit dem Green Album einfach nur um. Egal ob schleppend, zäh und mit schweren Riffs beladen (bspw. Everything I Touch Turns To Gold… Then To Coal), eine bedrückende Stimmung allein durch Akustikgitarren (You Are Here With Me (In This Sequence Of Dreams)) aufbauend oder auch düster rockig und unglaublich eingängig (Wet Leather) – WOODS OF YPRES brillieren in jeder Hinsicht und schütteln sich nebenbei Refrains aus dem Ärmel, die man einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommt und für die andere Bands sonst was tun würden. Neben der Gitarrenarbeit auch abermals herausragend ist der vielseitige Gesang, der eine enorme Bandbreite abdeckt, und mir persönlich in der melancholischen, klaren, vielleicht etwas mit neueren Anathema oder Katatonia, vergleichbaren wenngleich aber rauer klingenden, Art am besten gefällt.
An Woods IV: The Green Album führt als Fan von Doom, Black oder generell Düster Metal einfach kein Weg vorbei, und WOODS OF YPRES verdienen es mehr als jede andere Band, die mir in den letzten Jahren begegnet ist, unterstützt zu werden!
Dass es Woods IV: The Green Album als limitierte 2CD Version (wobei die zweite CD das komplette Album der Zweitband David Golds namens Necramyth enthält) für schlappe 15 Euro (inkl. Versand!) bei der Band zu bestellen gibt, und dass WOODS OF YPRES alle Songs des Green Albums auch auf Youtube zum Probe hören zur Verfügung stellen, macht jedes Zögern eigentlich überflüssig und verpflichtet zumindest zur Beschäftigung mit dieser wirklich fantastischen Band!
Direkte Kontaktmöglichkeit über: woodsofypres @ hotmail.com