WOLF – Ravenous

 
Label: Century Media
Release: 23.02.2009
Von: Psycho
Punkte: 9/10
Time: 47:46
Stil: Heavy/Power Metal
URL: Wolf
 
Was muss eigentlich noch passieren, damit diese Band endlich die verdienten Meriten einfahren kann? Trotz vier bärenstarker Alben sind die Schweden noch nahezu unbekannt, und dass, obwohl derzeit klassischer Heavy Metal so angesagt ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
An der Musik kann das jedenfalls nicht liegen, denn wer Metal mag, wird (und muss!) WOLF lieben. Die Band schert sich einen Dreck um stilistische Neuentwicklung, stattdessen wird hier einfach nur gerockt, dass sich die Balken biegen. Und so erwartet uns auch auf Ravenous wieder maßlos knackiger, endgeiler Metal, der irgendwo zwischen NWOBHM, klassischem US-Metal und Edel-Referenzen à la alten Savatage oder Metal Church angesiedelt ist.
Bereits der Opener Speed On ist einfach nur klasse und hat jede Menge Power aufzuweisen. Gleichzeitig fällt aber auf, dass WOLF ihr stilistisches Spektrum doch ein wenig erweitert haben, denn die Nummer kommt trotz des eigentlich hohen Tempos doch einen Tick melodiöser rüber, als man es von früher gewohnt ist. Macht aber nichts, denn von peinlichen Sing-a-long-Passagen und tumben Platt-Refrains ist man trotz echter Ohrwurm-Melodien zum Glück immer noch meilenweit entfernt. Dazu kommt die unglaubliche Dynamik und Spielfreude, die einen beim Hören förmlich anspringt. Und es geht genauso hochklassig weiter: Curse You Salem ist irre abwechslungsreich, Voodoo stampfender Heavy Metal, Hail Caesar dagegen wieder so klassisch Power Metal, dass einem fast das Wasser in den Augen steht usw. und so fort…
Keine Ahnung, woher die beiden Gitarristen diesen Wust an hochklassigen Riffs hernehmen, aber zusammen mit den geschickten Arrangements entsteht hier wirklich nicht 1 Minute Langeweile. Beim Sound finden wir dann die zweite Änderung gegenüber den älteren Alben, denn der ist zwar immer noch schön fett, aber doch etwas moderner ausgefallen. Einzig das Cover ist total missglückt und sieht einfach nur billig aus. Aber auch das kennen wir ja aus den 80igern: in der miesesten Verpackung sind oft die größten Perlen versteckt. Und wer kauft sich schon 'ne CD, um die ganze Zeit nur das Cover anzuglotzen? Trotzdem muss ich hierfür einen halben Punkt abziehen, ebenso für die Tatsache, dass mir der Vorgänger The Black Flame doch einen Tick besser gefallen hat. Macht aber immer noch satte 9 Punkte! Wer also statt Hammerfall mal richtigen Heavy Metal hören will, ist mit Ravenous besten bedient…