WOLF – The Black Flame

 
Label: Century Media
Release: 22.09.2006
Von: Stefano
Punkte: 7/10
Time: 47:35
Stil: sehr 80er Jahre Power Metal
URL: Wolf
 
„Was ist denn das??????“ Dies war mein erster Aufschrei, nachdem ich mir die schwarze Flamme der schwedischen Vorzeige – Retrometaller WOLF reingezogen habe. Enttäuscht drehte ich die Anlage ab. Klar, es sind immer noch WOLF. Gamma Ray meets Mercyful Fate meets Iron Maiden. Doppelläufige Leads, Kehlkopfsirene und eine bewusst Retro klingende Produktion. Auf allen drei Vorgängern, Wolf, Black Wings und Evil Star, bin ich vor lauter Freude im Kreis gesprungen. Was ist auf The Black Flame anders, dass ich mich nach dem ersten Durchgang so fühle als hätte ich an Abend vorher zwei Flaschen Absinth gekippt?
Nach mehreren Durchläufen legt sich das komische Gefühl wieder. Ganz so ernüchternd klingt die Scheibe nicht mehr. Was mir abgeht ist der wirklich hohe Gesang, der diesmal tiefer ausgefallener ist. Das Songwriting finde ich unter dem Level der Vorgänger. Meet Me At The Graveyard ist ein Hammersong mit starker Mercyful Fate Schlagseite, I Will Kill Again, Demon sind gute Nummern. Auch der interessante, treibende beinahe – Titletrack Children Of The Black Flame weiß zu gefallen.
Das Problem bei WOLF ist aber ein anderes: sie haben bisher die Hörerschaft mit gnadenlosen Perlen verwöhnt. The Black Flame ist stark, kommt aber nicht an seine Vorgänger heran. Das ist nun mal blöd für eine Band: liefert sie immer und ausnahmslos ausgezeichnete Arbeiten, ist ein „nur“ gutes Album bereits ein Rückschritt.
Mein erster Eindruck hat mich zum Glück getäuscht. WOLF sind immer noch da. Sie liegen weit über das Niveau von 99% aller Bands, die das 80er Feeling heraufbeschwören wollen. Insgesamt setzt sich The Black Flame gegen Konkurrenz wie das neue Hammerfall Album mit Leichtigkeit durch. Nur sich selbst können die Schweden nicht toppen. Somit bleiben so im Schatten ihrer früheren Werke stehen.