„Was
ist denn das??????“ Dies war mein erster Aufschrei, nachdem
ich mir die schwarze Flamme der schwedischen Vorzeige –
Retrometaller WOLF reingezogen habe. Enttäuscht
drehte ich die Anlage ab. Klar, es sind immer noch WOLF.
Gamma Ray meets Mercyful Fate meets Iron Maiden. Doppelläufige
Leads, Kehlkopfsirene und eine bewusst Retro klingende Produktion.
Auf allen drei Vorgängern, Wolf,
Black Wings und Evil
Star, bin ich vor lauter Freude im Kreis gesprungen.
Was ist auf The Black Flame anders,
dass ich mich nach dem ersten Durchgang so fühle als hätte
ich an Abend vorher zwei Flaschen Absinth gekippt?
Nach mehreren Durchläufen legt sich das komische Gefühl
wieder. Ganz so ernüchternd klingt die Scheibe nicht mehr.
Was mir abgeht ist der wirklich hohe Gesang, der diesmal tiefer
ausgefallener ist. Das Songwriting finde ich unter dem Level
der Vorgänger. Meet Me At The Graveyard ist ein
Hammersong mit starker Mercyful Fate Schlagseite, I Will
Kill Again, Demon sind gute Nummern. Auch der interessante,
treibende beinahe – Titletrack Children Of The Black
Flame weiß zu gefallen.
Das Problem bei WOLF ist aber ein anderes:
sie haben bisher die Hörerschaft mit gnadenlosen Perlen
verwöhnt. The Black Flame ist
stark, kommt aber nicht an seine Vorgänger heran. Das ist
nun mal blöd für eine Band: liefert sie immer und
ausnahmslos ausgezeichnete Arbeiten, ist ein „nur“
gutes Album bereits ein Rückschritt.
Mein erster Eindruck hat mich zum Glück getäuscht.
WOLF sind immer noch da. Sie liegen weit über
das Niveau von 99% aller Bands, die das 80er Feeling heraufbeschwören
wollen. Insgesamt setzt sich The Black Flame
gegen Konkurrenz wie das neue Hammerfall Album mit Leichtigkeit
durch. Nur sich selbst können die Schweden nicht toppen.
Somit bleiben so im Schatten ihrer früheren Werke stehen.