VELVET ACID CHRIST – Lust For Blood

 
Label: Metropolis
Release: 29.09.2006
Von: Dajana
Punkte: 7/10
Time: 69:35
Stil: EBM
URL: Velvet Acid Christ
 
Die Gerüchteküche brodelte lange, doch anstatt VELVET ACID CHRIST tatsächlich ad acta zulegen, hat sich Mastermind Bryan Erickson doch an ein weiteres Album gemacht. Die Vorfreude und die damit verbundenen Erwartungen waren hoch und werden leider nicht erfüllt.
Drei Jahre nach Hex Angel und der vierteiligen Compilation Between The Eyes beginnt Lust For Blood außerordentlich vielversprechend mit der Single Wound, welche sehr an alte Glanztage angelehnt ist und immer noch in den Bann zu ziehen weiß. Für mich ist das dann aber auch schon das Highlight des Albums, dessen Level nicht mehr erreicht wird. Denn bereits mit Parasite schleichen sich seltsame Töne ein. Der Gesang ist clean und unverzerrt und der Sound fast schon (wieder) technoid zu nennen. Danach pendelt VELVET ACID CHRIST fortwährend in mittlere Regionen, nicht zu schnell, nicht zu hart, schwankt zwischen den klassischen EBM/Industrial Roots (Discolored Eyes, Disconncetd Nightmare), mehr Electro-lastigen Spielereien (Polyester Meth Zeus, Ghost In The Circuit – von furchtbarer Klimpermelodie überlagert) oder Gitarren-dominierten Parts (Lust, Blood). Weder Fisch noch Fleisch. Mehr noch aus dem Rahmen fällt Crushed, welches mit akustischen Gitarrenlinien aufwartet, sehr romantisch und poppig wirkt und irgendwie völlig belanglos ausklingt. Die letzten beiden (Bonus)Tracks sind neben Ghost In The Circuit reine tranceartige Instrumentale.
Tja, das Resümee? Lust For Blood ist sicher ein abwechslungsreiches Album, bei dem wieder viele stilistische Ausrichtungen bedient werden. Aber gerade diese Vielfalt klingt für mich nicht wirklich ausgegoren, unschlüssig und zerfahren und die meisten Tracks erreichen gerade mal Mittelmaß. Zwar ebnen sich die Songs nach mehreren Durchläufen ihren Weg langsam ins Ohr, aber umwerfend ist das Album nicht gerade.