TOTENMOND Reich in Rost  
 
Label: Massacre Records
Release: 2000
Von: Dunja
Punkte: 7,5/10
Time: 41:23
Stil: Metalcore
URL: TotenmonD
 
"Hässliche Musik für hässliche Menschen" - der Spruch mit dem sich die neueste CD dieser ungewöhnlichen Band rühmt. Und wahrhaftig - als schön kann man diese Musik nicht bezeichnen, öfters mischen sich Töne und Geräusche, die das Ohr nicht so schnell in einen Zusammenhang setzten kann, jedoch macht das die ganze Sache erst so richtig interessant. Denn erst diese Dissonanzen geben dem Album den kritischen, gemeinen Ton, der durch die Texte auch verbal verkörpert wird. Reich in Rost sagt schon einiges über die Thematik dieses Silberlings aus... kritisiert wird der (deutsche) Staat. Die Gestaltung des Booklets, das mit vielen Kriegsbildern versehen ist, lässt vermuten, dass sich hinter dem ganzen eine kriegsverherrlichende Truppe verbirgt, doch im Gegenteil... wieder einmal beweist eine Band, dass Vorurteile der falsche Weg sind, erst beim Anhören der Texte wird einem klar, dass auch der Krieg ein Kritikpunkt TOTENMONDs ist. Und nicht nur die Lyrics sind erst nach mehrmaligen Anhören zu verstehen, auch das Album muss einige Durchläufe mitmachen, um die Botschaft des Konzepts wirklich zu begreifen, und um Gefallen daran zu finden, denn es ist wahrhaftig kein leichter Stoff. Als Hintergrundmusik kann Reich in Rost daher auf keinen Fall dienen, man muss sich schon etwas Zeit nehmen, anders ist die Musik nicht zugänglich. Der Song Öfter Mal ins Blaue eröffnet die seltsame, eigene Art und Weise des Albums - mit kurzen, prägnanten Stichwörtern unterstreichen TOTENMOND ihre Abneigung zum Krieg. Bei Landeinwärts wurde Pazzers Stimme elektronisch verzerrt, wie auch die Riffs, die mich ziemlich an Sundowns Aluminium erinnern (was ja wieder mal eine ganz andere Sparte ist), somit verleihen sie dem Lied einen psychopathischen Hauch - der sowieso das ganze Album mehr oder weniger begleitet. Schiff ahoi! erinnert mich anfangs an eine Alternative - Melodie (um welche es sich dabei handelt, will mir auf die Schnelle nicht einfallen), die dann vom fetten Bass unterstützt wird... das Album ist überhaupt ziemlich basslastig. Angeblich kann man TOTENMOND nur lieben oder hassen, ich jedoch scheine irgendwie abartig zu sein, denn keines der beiden Verben trifft auf meine Beziehung zu dieser CD zu. Einerseits eine wirklich interessante, ausgefallene Darbietung, die einen zum Denken anregt - andererseits auf die Dauer zu anstrengend... denn Musik sollte meiner Meinung nach auch Anteile haben, die man genießen kann, ohne sich jedes mal von neuem dahinterzuklemmen. Für Leute, die eingängige Musik bevorzugen ist diese CD wirklich völlig ungeeignet, andere können sich drauf stürzen, doch ununterbrochen wird wohl niemand diese Scheibe laufen lassen.