So jedenfalls machen
es die Süddeutschen TORTURE (denen ich
übrigens dringend eine Namensänderung empfehlen
würde…) auf ihrer neusten Eigenproduktion Eisenknecht.
Wobei man sich das nicht so vorstellen muss, dass neben zünftigen
Blastbeats, metertief gestimmten Gitarren und derben Growls
nun liebliche Lauten-, Flöten und Schalmeien-Klänge
zu finden sind. Genau genommen sind hier sogar nur das Intro
und Outro (eine als Variation des bekannten Palästinaliedes)
wirklich mittelalterlich angehaucht, ansonsten findet sich
größtenteils etwas traditionell behafteter Death
Metal, der neben mittelschnellen Passagen vor allem durch
immer wieder eingestreute Tempo-Verschleppungen und in der
Tat recht ungewöhnlichen Melodie-Bögen überraschen
kann.
Neben der Musik
und dem Komponieren abwechslungsreicher Songs haben die vier
Herren anscheinend aber auch Wert auf das Verfassen sinnvoller
deutscher Texte gelegt, was man auch nicht alle Tage hört.
Insgesamt lässt sich dieses gesamte Unterfangen denn
auch als gelungen bezeichnen: Tracks wie Leviathan,
Am Galgen, Krieg oder Pestilencia
wirken recht durchdacht, haben teilweise sogar Ohrwurmpotential
und sind für heutige Verhältnisse ziemlich originell,
selbst wenn ich mich
persönlich
schon bisschen an Golem von Protector erinnert fühle.
TORTURE wirken allerdings nicht so chaotisch,
und es wird zum Glück auch nicht so planlos rumgeknüppelt.
Die Produktion
ist für eine in Eigenregie erstellte CD ebenfalls höchst
erfreulich ausgefallen und verfügt über ausreichend
Transparenz und Druck. Neben den 10 regulären Tracks
finden sich insgesamt noch vier weitere Stücke (u.a.
eine weitere Version von Am Galgen), die qualitativ
durchaus mithalten können. Insofern handelt es sich bei
Eisenknecht um absolut gelungene
Veröffentlichung, für die 8 Punkte völlig in
Ordnung gehen.