TIMEMAGE
ist keine Band, sondern das Musikprojekt von Stefan Schenkel,
in dem er konzeptionelle Stories schon fast in einer Rock-Oper
Stilistik umsetzt. Dazu sucht er sich jeweils passende Musiker,
so dass es keine feste Besetzung gibt. Musikalisch frönt
Stefan hier seinen Vorlieben für progressiven Metal, lässt
aber je nach Wendung in der Geschichte vielerlei Einflüsse
zu, die den gesamten Bereich des Metals, Gothic, Rock und viele
orchestrale, klassische Elemente umfassen.
Nach 2 bunt gemischten Zusammenstellungen aus eigenen Tracks
vergangener Tage, ist Shadow Realm
nun das vierte in Eigenproduktion erstellte Konzeptalbum.
In Shadow Realm kommt unser Protagonist
zunächst in Deadly Accident unschön zu Tode,
um dann festzustellen, das dies nicht das Ende (Still Alive),
sondern er im Schattenreich (Shadow Realm) gefangen
ist. Hier wird er vor die Entscheidung gestellt, entweder mit
der Seele seiner einst ermordeten Frau in Gefielde zu entschwinden,
die weit besser sind, als das Leben auf der Erde ODER sich an
dem bis dato unbestraften Mörder seiner Frau zu rächen,
insbesondere, nachdem er im Shadow Realm
ihren grausamen Tod und ihre Qualen und Ängste noch einmal
erleben musste.
Insgesamt ist die Musik sehr lebendig und dynamisch, die Arrangements
erwartungsgemäß bombastisch. Die Instrumentierung
spiegelt ziemlich gut die Seelenqualen und die innere Zerrissenheit
unseres Protagonisten wieder. Der Gesang aller Beteiligten wird
gut zwischen den einzelnen Charakteren aufgeteilt und verleiht
ihnen Profil. Ruhige, akustische Passagen bilden immer wieder
einen Gegenpol.
Still Alive und Fly erinnern mich sehr an
Rage zu Ghost Zeiten, was an Divinus Sänger Daniel Ott
liegt, der wirklich eine super und klare Power Metal Stimme
hat. Ebenfalls sehr gut kommen die Death Metal Tracks She’s
So Neat und I’ll Take Revenge mit den Growls
von Stefan selbst rüber. Allerdings kann man selbiges weder
von Andreas Schenkel bei Forgive Me, noch von allen
weiblichen Gesängen (Drowned In Blood, My Call, Our
Souls Unite) sagen, die viel zu blass und ausdruckslos
sind. Das ist – neben allzu kitschigen Keys in Drowned
In Blood und Our Souls Unite – das große
Manko der CD. An der Produktion im heimischen Studio gibt es
allerdings kaum was zu meckern: druckvoll und schön nach
vorne.
In Anbetracht des kompositorischen Aufwandes und der Arrangements
bei der Umsetzung solch konzeptioneller Stories, hat Stefan
Schenkel hier schon Beachtliches geleistet.