TIMEMAGE – Shadow Realm

 
Label: Eigenproduktion
Release: 11.12.2004
Von: Dajana
Punkte: 6.5/10
Time: 49:45
Stil: Power Metal
URL: Timage
 

TIMEMAGE ist keine Band, sondern das Musikprojekt von Stefan Schenkel, in dem er konzeptionelle Stories schon fast in einer Rock-Oper Stilistik umsetzt. Dazu sucht er sich jeweils passende Musiker, so dass es keine feste Besetzung gibt. Musikalisch frönt Stefan hier seinen Vorlieben für progressiven Metal, lässt aber je nach Wendung in der Geschichte vielerlei Einflüsse zu, die den gesamten Bereich des Metals, Gothic, Rock und viele orchestrale, klassische Elemente umfassen.
Nach 2 bunt gemischten Zusammenstellungen aus eigenen Tracks vergangener Tage, ist Shadow Realm nun das vierte in Eigenproduktion erstellte Konzeptalbum.
In Shadow Realm kommt unser Protagonist zunächst in Deadly Accident unschön zu Tode, um dann festzustellen, das dies nicht das Ende (Still Alive), sondern er im Schattenreich (Shadow Realm) gefangen ist. Hier wird er vor die Entscheidung gestellt, entweder mit der Seele seiner einst ermordeten Frau in Gefielde zu entschwinden, die weit besser sind, als das Leben auf der Erde ODER sich an dem bis dato unbestraften Mörder seiner Frau zu rächen, insbesondere, nachdem er im Shadow Realm ihren grausamen Tod und ihre Qualen und Ängste noch einmal erleben musste.
Insgesamt ist die Musik sehr lebendig und dynamisch, die Arrangements erwartungsgemäß bombastisch. Die Instrumentierung spiegelt ziemlich gut die Seelenqualen und die innere Zerrissenheit unseres Protagonisten wieder. Der Gesang aller Beteiligten wird gut zwischen den einzelnen Charakteren aufgeteilt und verleiht ihnen Profil. Ruhige, akustische Passagen bilden immer wieder einen Gegenpol.
Still Alive und Fly erinnern mich sehr an Rage zu Ghost Zeiten, was an Divinus Sänger Daniel Ott liegt, der wirklich eine super und klare Power Metal Stimme hat. Ebenfalls sehr gut kommen die Death Metal Tracks She’s So Neat und I’ll Take Revenge mit den Growls von Stefan selbst rüber. Allerdings kann man selbiges weder von Andreas Schenkel bei Forgive Me, noch von allen weiblichen Gesängen (Drowned In Blood, My Call, Our Souls Unite) sagen, die viel zu blass und ausdruckslos sind. Das ist – neben allzu kitschigen Keys in Drowned In Blood und Our Souls Unite – das große Manko der CD. An der Produktion im heimischen Studio gibt es allerdings kaum was zu meckern: druckvoll und schön nach vorne.
In Anbetracht des kompositorischen Aufwandes und der Arrangements bei der Umsetzung solch konzeptioneller Stories, hat Stefan Schenkel hier schon Beachtliches geleistet.