Daß
bei Neuveröffentlichungen, die sich grob verallgemeinernd als
'Power Metal' einstufen lassen, Skepsis angebracht ist, sollte
einleuchten - nur allzu oft haben einschlägig bekannte Labels
in den letzten Jahren die Ohren mit seelen- und einfallslosen
Abfallprodukten gequält. Umso erfreulicher ist daher, wenn - wie
in diesem Fall - ausgerechnet eine Eigenproduktion dieses Schema
durchbricht und eigentlich durchgehend zu überzeugen vermag. Stilistisch
ziemlich genau in der Schnittmenge von US-Metal und der etwas
melodischeren deutschen Variante angesiedelt, schaffen es TEUTONIC,
trotz der eng gesteckten Genregrenzen halbwegs eigenständig zu
wirken, weshalb sich Vergleiche mit bekannteren Vertretern erübrigen
- lediglich bei World At War kommen mir hin und wieder
die sträflich unterbewerteten und mittlerweile wohl leider verblichenen
Schweizer Megora in den Sinn. Nichts zu bemängeln gibt es auch
an der Umsetzung; alles wurde - bei Verzicht auf instrumentale
Höchstleistungen - äußerst tight eingespielt. Auch der Gesang
bewegt sich durchgehend in angenehmen Tonlagen, wobei die sporadisch
eingesetzten mehrstimmigen Parts gelegentlich erkennen lassen,
daß das Produktionsbudget wohl nicht unbedingt von berauschender
Höhe war. Selbiges gilt mit Einschränkung auch für den etwas dünnen
Gitarrensound, aber unterm Strich fallen diese kleinen Schönheitsfehler
nicht weiter ins Gewicht, denn Songwriting und Feeling stimmen
ohrenscheinlich. Allen einschlägig Interessierten sei daher geraten,
die nächste metallische Rondo Veneziano - Version an sich vorüberziehen
und das Geld stattdessen einer Band zukommen zu lassen, die -
auch wenns abgedroschen klingt - die Bezeichnung 'Metal' tatsächlich
verdient.
Teutonic
|