Das
sich Steven Wilson (Porcupine Tree) und Mikael Åkerfeldt
(Opeth) mal über die Produzententätigkeit hinaus zusammentun
würden, war eigentlich unvermeidlich. Das sich ein solches
Projekt musikalisch von dem entfernen würde, was die beiden
Herren sonst so zaubern, ebenso. Und doch ist Storm Corrosion
gar nicht so unerwartet anders. Vielmehr klingt dieses selbstbetitelte
Werk wie eine Melange aus dem jeweils letzen Album der Protagonisten,
bei dem beide noch eher nebeneinander her denn miteinander musizieren
und verschmelzen.
Die Erwartungshaltung an die beiden Kreativköpfe war natürlich
enorm und dürfte bei dieser Art von Musik schwerlich für
jeden befriedigt worden sein. Dennoch finde ich, das Storm
Corrosion durchaus gelungen ist.
Storm Corrosion ist ein leises Album, dass nur
manchmal laute Töne anschlägt. Es ist unaufgeregt,
mit einem dezent psychedelischen Touch und überaus melancholisch.
Storm Corrosion kommt ohne überbordende
Soundexperimente und technische Frickeleien aus, aber nicht
ohne Raffinessen und überraschende Wendungen. Die Tracks
entwickeln eine gewisse cineastische Note, mit einer…
dezent schaurigen Atmosphäre, skurril, wie bei einem David
Lynch Film. Ich fühle mich an seltsame 60/70iger Jahre
Filme mit Anleihen zum Horror-Genre erinnert. Überhaupt
haftet dem Album ein für mich unwiderstehlicher Art Noir
Stil an.
Musikalisch gibt es Assoziationen zu Ulver (ab Perdition City),
oder zu Pink Floyd. Für beide lässt sich der Titeltrack
Storm Corrosion exemplarisch heranziehen. Drag Ropes
wiederum könnte ebensogut von einem Opeth-Album stammen
und Ljudet Innan hat was vom Dire Straits Intro zu Money
For Nothing.
Ja, ich mag Storm Corrosion sehr und hoffe, dass
Wilson und Åkerfeldt hier ein weiteres Mal zusammenarbeiten
werden, denn beide haben das ihnen innewohnenden kreative Potential
noch lange nicht ausgeschöpft.