STORM CORROSION – s/t

 
Label: Roadrunner Records
Release: 04.05.2012
Von: Dajana
Punkte: 8/10
Time: 47:53
Stil: Prog Rock
URL: Storm Corrosion
 
Das sich Steven Wilson (Porcupine Tree) und Mikael Åkerfeldt (Opeth) mal über die Produzententätigkeit hinaus zusammentun würden, war eigentlich unvermeidlich. Das sich ein solches Projekt musikalisch von dem entfernen würde, was die beiden Herren sonst so zaubern, ebenso. Und doch ist Storm Corrosion gar nicht so unerwartet anders. Vielmehr klingt dieses selbstbetitelte Werk wie eine Melange aus dem jeweils letzen Album der Protagonisten, bei dem beide noch eher nebeneinander her denn miteinander musizieren und verschmelzen.
Die Erwartungshaltung an die beiden Kreativköpfe war natürlich enorm und dürfte bei dieser Art von Musik schwerlich für jeden befriedigt worden sein. Dennoch finde ich, das Storm Corrosion durchaus gelungen ist.
Storm Corrosion ist ein leises Album, dass nur manchmal laute Töne anschlägt. Es ist unaufgeregt, mit einem dezent psychedelischen Touch und überaus melancholisch. Storm Corrosion kommt ohne überbordende Soundexperimente und technische Frickeleien aus, aber nicht ohne Raffinessen und überraschende Wendungen. Die Tracks entwickeln eine gewisse cineastische Note, mit einer… dezent schaurigen Atmosphäre, skurril, wie bei einem David Lynch Film. Ich fühle mich an seltsame 60/70iger Jahre Filme mit Anleihen zum Horror-Genre erinnert. Überhaupt haftet dem Album ein für mich unwiderstehlicher Art Noir Stil an.
Musikalisch gibt es Assoziationen zu Ulver (ab Perdition City), oder zu Pink Floyd. Für beide lässt sich der Titeltrack Storm Corrosion exemplarisch heranziehen. Drag Ropes wiederum könnte ebensogut von einem Opeth-Album stammen und Ljudet Innan hat was vom Dire Straits Intro zu Money For Nothing.
Ja, ich mag Storm Corrosion sehr und hoffe, dass Wilson und Åkerfeldt hier ein weiteres Mal zusammenarbeiten werden, denn beide haben das ihnen innewohnenden kreative Potential noch lange nicht ausgeschöpft.