Stormlord:
Warum habe ich diese hervorragende Gruppe aus Finnland erst
jetzt kennen gelernt? Besser spät als nie – und
ich bin wirklich froh, von dieser CD ein wenig verspätet
in Begeisterung versetzt zu werden. Es ist ein Leichtes, dieses
Album ins Herz zu schließen, denn SKYWARD
haben all ihr Herzblut in ihre erste Veröffentlichung
gesteckt und alles richtig gemacht. Detailreich, bestens arrangiert
und komponiert, bleiben schon beim ersten Hördurchgang
eine ganze Reihe Lieder im Gedächtnis hängen; und
die gut 40 Minuten entfalten ihre Pracht bei jedem Mal mehr.
Das Eröffnungsstück Opening beginnt mit
einem flotten Riff in bester Iron Maiden/Running Wild-Manier
und wenig später setzt Sängerin Sanna mit ihrer
kraftvollen, niemals zu absoluten Höhenflügen ansetzenden
Stimme ein, die schlicht und ergreifend wundervoll klingt.
Kaum zu glauben dass die Jungs die talentierte Dame beim Frisör
ihres Vertrauens aufgegabelt haben, hehe! Besonders auffallend
ist die frische, vom Kitsch weit entfernte Spielweise der
jungen Finnen. Die Gestaltung der erstklassigen Refrains lässt
ebenso überhaupt keine Wünsche offen. Lied Nummer
2, Guardian benannt, glänzt mit einem Chorus,
der das emotionale Nervenzentrum mittig trifft; dazu gesellen
sich fette Gitarrenakkorde - und ein feines Solo darf klarerweise
auch nicht fehlen. Doch es geht Schlag auf Schlag, denn eine
absolute Gänsehautkomposition namens Die Happy
folgt sogleich. Der hier erklingende Refrain ist einfach phantastisch,
besser geht es meiner Meinung nach nicht! In der Mitte variieren
SKYWARD geschickt die Stimmung und werden
ein wenig nachdenklicher, bevor Sanna mit ihrer Stimme wieder
die Sonne aufgehen lässt. Dieses war also der dritte
Streich und viele weitere folgen sogleich: SKYWARD
schaffen es in jedem Stück, mitreißende Riffs und
abwechslungsreiche instrumentale Gustostückerl zu verpacken.
Das gelingt dem talentierten Quartett ohne Verwendung eines
Keyboards, die Platte rockt also ordentlich, ohne auf einfühlsame
(aber unkitschige!) Passagen zu verzichten. Ein Beleg hierfür
ist etwa das heftige und plötzlich um die Ecke biegende
Gitarrensolo in Burn It Down. Danach geht es mit
Come December beschaulich und getragen weiter, SKYWARD
leben jetzt ihre epische Seite vollkommen aus, in fast sieben
Minuten bieten Sanna; Ville, Arto und Sakke Spannung und zugleich
Entspannung, leicht konsumierbare und doch intelligente Musik.
Der nächste Paukenschlag: Yesternight mit Ohrwurmqualitäten
par excellence! Mich nahm der explosiv gestaltete Hit jedenfalls
in all seiner Anmut sofort gefangen. Gegen Ende lässt
Sanna ihre Stimme noch nach oben hin ungezügelten Lauf
und beendet einen von vielen Höhepunkten.
Die abschließenden Lieder Travel In Time (mit
schnell gesungenem Refrain), Crossroads (dramatische
Halbballade mit von Folk beeinflussten musikalischen Themen)
und das finale Vaya Con Diablo erfreuen allesamt
Ohren und Herz, sodass abschließend nur zu schwärmen
bleibt: SKYWARD sind eine weitgehend unbekannte
Perle, die mit einer 9 Kompositionen umfassenden Liedersammlung
ergreifend schöner und zugleich kraftvoller akustischer
Genüsse zu überraschen und verzücken wissen!
Jörn:
Was zur Hölle ist das denn für eine Scheiße?
Es gibt ja nun wirklich gute bis sehr gute Metalacts mit Frauen
hinter dem Mikro wie zum Beispiel The Gathering oder Within
Temptation. Und was muss ich hier ertragen? Übelsten
Power Metal finnischer Machart mit einer völlig langweiligen
und talentfreien Sängerin! Und besagte Sanna Åström
sieht noch nicht einmal gut aus. Es ist also völlig unmöglich,
über diesen nervigen Gesang hinwegzuhören und sich
nur auf das Aussehen zu konzentrieren. Die beiden ersten Tracks
Opening und Guardian plätschern seicht
am Hörer vorbei. Beim folgenden Die Happy wird
erfolglos versucht, die Landsleute von Nightwish zu kopieren.
Sanna Åström hat zumindest mit Die Happy
einen Erfolg erzielt. Jetzt bin ich bereit, jubelnd in den
Tod reiten! Ich kotz gleich und habe fertig! Skyward
ist ein furchtbares Album!