Die Finnen SHRAPNEL STORM biegen mit ihrem dritten Album um die Ecke – und von Beginn an ist die Marschrichtung klar: heisere Vocals, thrashiges Riffing, düstere Atmosphäre und epische Gitarrensoli. Geschickt drosseln die Musiker bisweilen das Tempo und lassen so ein Spannungsfeld zwischen abwartenden und attackierenden Parts entstehen. Die melodische Komponente steht dabei meist im Hintergrund und scharf riffender Thrash dominiert. Der Sound kann leider in punkto Schärfe nicht so ganz mithalten und klingt etwas undifferenziert. Gefällig groovt und ballert man sich in ähnlicher Manier wie Overkill, Anvil oder Exodus durch elf Stücke, die oft zum Mitwippen oder Mitmoshen animieren. Die großen Refrains und Hooks gehen mir hier allerdings ab und so fehlen die unwiderstehlichen Widerhaken-Momente. Only Snake Here Is You geht mit packenden Midtempo-Riffs und dem einfach gebellten Chorus schon in Richtung Volltreffer, endet allerdings vollkommen unspektakulär. Ähnlich cool kommt Bring Me The War dahergestampft und integriert ein paar komplexe Taktwechsel und Pantera-artige Sounds. Kinslayer punktet mit hoher Geschwindigkeit, verspielten Drumfiguren und dazu kombinierten Dampfwalzenriffs, die auch Platz für eine Prise Melodie lassen. Der Abschluss mit dem frenetischen This Is Where I Fell gelingt ebenso versöhnlich.
Die großen Aha-Momente oder melodische Zungenschnalzer bleiben leider bis zum Schluss der 40 Minuten aus und so bleibt am Ende ein guter, allerdings zu beliebiger und konturloser Eindruck, der die Band im Meer von starken Bands wohl untergehen lässt. Nur starke Old School-Grooves alleine sind zu wenig, um restlos zu begeistern!