Mit
On My Way Home legt uns die 1994 gegründete Band
SCYTHE bereits ihr drittes selbstfinanziertes Album vor,
von dem man sich nun erhofft, damit endlich einen Deal an Land
ziehen zu können. Und verdient hätten sie es!
Ihre musikalische Arbeit bezeichnen die Nordlichter selbst als
atmosphärischen Death Metal ohne Keyboards und insbesondere,
als Mischung aus Dismember und Opeth. Nun ja, bei Opeth spitzt
man natürlich sofort die Ohren, ist das doch eine Meßlatte,
die verdammt hoch liegt. Opener Creation Of Wrath ist
- nach kurzem Intro, ein typischer Mid-Tempo Death Metal Kracher
mit groovenden double Bass, dezent eingestreute Highspeed Parts
lassen in der Tat ein wenig an Dismember erinnern, aber mehr
noch an diverse Florida Helden. Wesentlich fixer kommt Sea
Of Rhun daher, wo man Dismember Einflüsse deutlicher heraus
hört. Ab dem Titeltrack On My Way Home verläßt man aber
wieder die Dismember beeinflußten Pfade und wendet sich ausschließlich
dem oben beschriebenen atmosphärischen Death Metal zu. Cleaner
Gesang, spoken Words wechseln sich ab mit tiefen Growls, ebenso
gibt es an der Gitarrenfront ein Menge akustischer Einlagen.
Bei Passing Through The Days Of Life, kommt dann zum
erstemal sehr deutlich der Opeth-Einfluß zum tragen. Der cleane
Gesang ähnelt mehr als deutlich dem von Mikael Akerfeld, ohne
dabei aber als billige Kopie durch’s Rost zu fallen. Spirit
Of Novembre ist ein Instrumental und erinnert im ersten
Moment an Queensryche’s Silent Lucidity. Mit Witchcraft
geht es wieder härter zur Sache und bei Vergänglichkeit
serviert man dann sogar einen deutschen Text. Frozen In Years
- Part I ist ein instrumentales Akustikstück, welches dann
recht heftig in den II. Part übergeht. Rausschmeißer Wintermoon
läßt On My Way Home ganz sanft und elegant ausklingen.
Ca. 5 Minuten später startet noch ein über 10 minütiger Hiddentrack
- Black; dabei handelt es sich aber mehr um eine recht
experimentelle Soundcollage mit vereinzelten spoken Words, schrägen
Einlagen und seltsamen Einflüssen. Der Sinn ist mir allerdings
nicht ganz klar, zumal es überhaupt nicht zum Rest des Albums
paßt. Ansonsten haben SCYTHE hier ein wirklich interessantes
Album vorgelegt, welches ein erhebliches Potential erkennen
läßt. Die musikalischen Vorbilder sind groß aber man versucht
sie nicht billig zu kopieren. Gelungenes Werk würde ich sagen.
SCYTHE ist derzeit ein Duo, bestehend aus Sven Hosan
( guitars, vox ) und Norman Müller (drums, backing vox ) und
auf der Suche nach einem festen Bassisten.