Frischer
Wind weht aus Lørenskog in der Nähe von Oslo, der
Heimat so illustrer Persönlichkeiten wie Aksel Lund Svindal,
Skiass und die schlechtere Hälfte von Ski-Beauty Julia
Mancuso. Svindals Nachbarn SARKOM existieren bereits
seit 2002 und haben es bis heute auf ein Demo und zwei CDs gebracht.
Die skandinavische Bandhurerei macht auch vor den Norwegern
nicht Halt. So mischen bei SARKOM Mannevond von Koldbrann
als Gastsänger bei Symbolic Revulsion und Tjalve,
eines der Gründungsmitglieder von 1349, an der Liveklampfe
neben weiteren Aktiven und Inaktiven von Pantheon I mit. Ob
SARKOM dabei als Projekt angesehen wird, steht in den
Sternen. Schade wäre es darum, denn mit Bestial Supremacy
wird ein ausgesprochen reifes, technisch hochwertiges und mächtig
produziertes Höllenfeuer entfacht, welches danach schreit,
live umgesetzt zu werden.
Los geht es mit dem eingängigen und mächtig groovenden
Inferior Bleeding. Geht schnell ins Ohr und die Hüften
bleiben nicht ruhig. Der raue Gesang von Fronter Unsgaard kommt
hier sehr gut zur Geltung. Der Sänger versteht es, seine
gesanglichen Fähigkeiten facettenreich und mit einer gehörigen
Portion Wut darzubieten.
Der Groove-Marathon geht weiter mit I Call Your Name.
Im angenehmen Midtempo erinnern SARKOM nicht selten an
neuere Satyricon, beschreiten vom Songwriting und von der Produktion
her aber etwas traditionellere Wege. So trifft quasi primitiver
Charme von Dark Medieval Times auf höllisch präzise
Grooves neuerer Releases von Satyricon. Spätestens beim
Titeltrack wird klar, dass man auch das Gaspedal gekonnt durchtreten
kann. Meine Fresse! Das haut rein.
Die weitere Reise durch Bestial Supremacy wird
zu keinem Zeitpunkt langweilig. Der eh schon hohe Melodiegehalt
wird beim Albumhighlight Infected auf ein neues Level
gehievt. Wunderschöne Gitarrenläufe und verzweifelter
Gesang stehen neben den stampfenden Drums – vor allem
der Mittelteil erinnert wieder an neuere Satyricon Songs wie
Now, Diabolical.
Insgesamt eine starke dreiviertel Stunde Black Metal zwischen
Vergangenheit und Gegenwart mit hohem Suchtpotential. Neun fette
Punkte für Bestial Supremacy.