BRENDAN PERRY – Ark

 
Label: Cooking Vinyl
Release: 04.06.2010
Von: Dajana
Punkte: 8.5/10
Time: 55:04
Stil: Experimental
URL: Brendan Perry
 
Wer einst ein Fan von Dead Can Dance war oder auch noch immer ist, wird weder Lisa Gerrard noch BRENDAN PERRY gänzlich aus Augen und Ohren verloren haben. Im Gegensatz zu Lisa Gerrard jedoch, die in regelmäßigen Abständen Soloalben und Soundtracks veröffentlicht, bedurfte es bei BRENDAN PERRY ganze 11 Jahre bis zu seinem Zweitwerk Ark. Und darüber darf man sich glücklich schätzen, stand doch zu befürchten, dass sich BRENDAN PERRY möglicherweise ganz und gar aus dieser Art Musikgeschäft zurückzieht.
Nach dem eher minimalistisch instrumentierten Debüt Eye Of The Hunter aus dem Jahre 1999, schöpft BRENDAN PERRY auf Ark aus den Vollen und schlägt dabei gleichermaßen eine Brücke zu alten Dead Can Dance Zeiten, denn er beginnt mit Babylon und schließt mit Crescent, zwei Songs, die seinerzeit speziell für die letzte DCD Tour geschrieben wurden.
Ark beginnt opulent orchestral, mit düsteren Ambient-Klanglandschaften, aufwühlenden Bläsern und fast schon hypnotisierenden Percussions (Babylon, The Bogus Man). Danach bestimmen eher ruhige Electronicas und Rhythmen wie bei Wintersun die Szenerie. Bei This Boy wiederum, darf ein ganz klein wenig Dark Jazz sein, Bohren lassen grüßen. Hinzu kommen spinettartigen Klänge, abgrundtiefe Bässe, und sowohl orientalische wie irische Folkloristik, durchzogen mit einem Hauch von Neoklassik. Der Kreis schließt sich mit The Devil And The Deep Blue Sea und Crescent. Das ist aber alles nichts ohne BRENDAN PERRYs fantastischen, warmen und irgendwie sinnlich sonoren Gesang. PERRY erschafft auf diese Weise eine unglaublich intensive Atmosphäre, von der man sich gerne voll und ganz einnehmen läßt. Wunderbares Album zum immer wieder Hören!