NASTRANDIR
aus dem Norden der Republik lassen sich dieser Tage als eine
der aufstrebenden Pagan/Viking Hoffnungen anpreisen, die den
Hörer mit “wahren norddeutschen Heidenhymnen”
begeistern würden. Nach dem genretypischen Intro geht es
dann mit Die letzte Schlacht auch noch einigermaßen
anständig los, aber so leid es mir tut, muss ich dennoch
feststellen, dass bereits der erste, eher durchschnittliche
Song schon den Höhepunkt von Zwischen Horizonten
darstellt. Recht erträgliche Chöre, althergebrachtes
Riffing, die beispielsweise die Kollegen von Thrudvangar besser
vorgemacht haben, das aber dennoch gut ankommt, sowie Keyboard
und viel Gefiedel halt. Danach aber bauen NASTRANDIR
von diesem ohnehin schon nicht besonders hoch angesiedelten
Level mit beinahe jedem Song ab. Es scheinen schlicht nicht
mehr Ideen vorhanden gewesen zu sein, denn was folgt, sind weitere
gut 35 Minuten, die sich anhören, als wären so ziemlich
alle bekannten Pagan- und Viking-Klischees zusammen mit mehreren
Kopien von Eisregen-Tracks wie Salz Der Erde oder Dreizehn in
einen großen Mixer geworfen worden. Dazu gebe man dann
noch einen Bass, den ich stellenweise eher in Country-Songs
denn in solcher Musik erwartet hätte, und überdecke
alles mit der allgegenwärtigen, kaum variierende Melodien
spielenden Violine. Vor allem wegen letzterer hatte ich trotz
durchaus vorhandener Unterschiede in den Songstrukturen bald
das Gefühl, dass Zwischen Horizonten
irgendwie immer das gleiche Lied in leicht abgewandelter Form
enthält, mit leichten Unterschieden, was die, vorsichtig
formuliert eher schlichten, Reime angeht.
Sorry Jungs, aber da habe ich auch aus diesem Genre schon wesentlich
Besseres und Eigenständigeres gehört. Für eine
Demo-CD hätte das Gebotene vielleicht gereicht, aber von
einer Band die es geschafft hat, ein Label an Land zu ziehen
und die mit solchen Attributen beworben wird, hatte ich doch
um einiges mehr erwartet.