Überwältigend!
Night Eternal ist schlichtweg überwältigend!
Düstere Trommeln und orientalischer Background-Gesang leiten
das 8. Album der portugiesischen Gothic Metaller ein und schwingen
sich auf zu einem dramatisch-opulenten Szenario mit dem passenden
Namen At Tragic Heights. Das folgende Titelstück
Night Eternal setzt ungemein wuchtig wie episch nach
und beschert dem geneigten Hörer einen Gänsehautschauer
nach dem anderen.
Hier wird bereits mehr als deutlich, das sich MOONSPELL
zum einen auf die vielzitierten Wurzeln zurückbesinnen
und den jüngst wieder eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen,
aber – denn sonst wäre diese Formel auch viel zu
banal – ihre Wurzeln äußerst geschickt mit
der Moderne verknüpfen. Auf Night Eternal regiert
(für das Gothic Genre) brutale Härte, akzentuiert
durch fragile Momente aus akustischen Parts, Chören und
gewisperten Passagen, schwerer Melancholie und die erotisierenden
Wirkung orientalischer Melodien, umhüllt von einem episch-symphonischen
Soundgewand, wie man es beispielsweise auf dem letzten Dimmu
Borgir Output erleben durfte. Night Eternal ist
keineswegs verträumt oder kitschig, vielleicht ein ganz
klein wenig pathetisch. Generell ist Night Eternal
schnell, heftig, direkt und sehr wuchtig; Ribeiros Stimme agiert
dabei bitterböse und rau gegrowlt, während seine Mannen
mit treibenden Riffs und Rhythmen die Nackenmuskulatur strapazieren.
Eine perfekte Mischung!
Absolutes Highlight ist, zumindest für mich, der Übersong
Scorpion Flower, der stilistisch herausragt und bei dem
Sänger Fernando Ribeiro exzellent von Anneke van Giersbergen
komplimentiert wird. Das bereits erwähnte Titelstück,
das dezent verträumte Dreamless und das finale Ende
First Light zählen zu den etwas gemäßigten
Songs, während sich der Rest in oben beschriebenen heftigeren
Regionen bewegt.
Night Eternal ist einfach durch und durch ein
fantastisches Album!