Mit
Imbalance liegt mir ein recht beachtenswertes Album
vor. Nicht nur, das es endlich mal wieder eine Band aus dem metallisch
toten Münster schafft, reichlich Achtungserfolge einzuheimsen,
nein, das Album an sich glänzt durch ein hohes musikalisches Level
und Eigenständigkeit, welches viele Debüt Alben vermissen lassen.
MOURNING CARESS haben nach nur gut 3 Jahren Bandgeschichte
und 2 veröffentlichte Demos einen Plattendeal bei Arise eingesackt
und legen nun ihr Debüt Album Imbalance vor.
Musikalisch
verbindet man typischen skandinavischen melodischen Death Metal
der Marke In Flames mit Thrash Einflüssen, die an Helden wie Kreator
und Destruction erinnern und einem Schuß Rock'N'Roll. Die 5 Jungs
sind die meiste Zeit recht fix unterwegs, aber ohne die Musik
in ein High Speed Geknüppel ausarten zu lassen. Nur vereinzelt
nimmt man den Fuß von Gas und lässt äußerst bangfreudige Mid-Temp
Parts wie z.B. in Hope Dies At Last und Escape einfließen.
Bereits der Opener Creating A Hell macht klar, wohin die
Reise geht. Ein melodischer Death/Thrash Kracher, der keine Wünsche
offen lässt. Imbalance versprüht ein hohes Maß an
Energie und Power, der man sich nur schwer entziehen kann, auch
wenn ich persönlich ein paar Durchläufe brauchte, bis die Platte
sich richtig in meinen Lauscherchen eingefräst hatte. Sänger Gerrit
Mohr kreischt sich derweilen durch die Abgründe menschlicher Lebensumstände.
Nur einmal für eine Strophe in Hope Dies At Last bekommt
man seine cleane Stimme zu hören, was eigentlich sehr schade ist.
Andererseits bleibt so ein gewisses Maß an Aggressivität und Energie
erhalten. Die Produktion ist druckvoll und kann sich sehen lassen,
was aber nicht verwundert, kommt sie doch aus dem Hause Classen
( Stage One Studio ). Das Cover Artwork stammt von Niklas Sundin.
Das
Album hat insgesamt keine Schwächen und vermag das hohe Level
von Anfang an zu halten. MOURNING CARESS liefern ein rundum
gelungenes Debüt Album ab und können sich zurecht die bereits
verteilten Credits einsacken. Nach 10 geilen Tracks und einer
Spielzeit von 41:27 schaut man denn auch recht verdattert auf
und fragt sich, das war es schon? Das muß ich nochmal hören! MOURNING
CARESS sind definitiv eine der Newcomer in 2002 und wir werden
sicherlich noch viel von ihnen hören. Live gibt's die Jungs auf
jeden Fall auf dem Summer Breeze und dem Bands Battle zu sehen.
Mourning
Caress |