MOURNING CARESS - Imbalance

Label: Arise Records / SPV

Release: 11.03.2002

Von: Calani

Punkte: 8,5

Mit Imbalance liegt mir ein recht beachtenswertes Album vor. Nicht nur, das es endlich mal wieder eine Band aus dem metallisch toten Münster schafft, reichlich Achtungserfolge einzuheimsen, nein, das Album an sich glänzt durch ein hohes musikalisches Level und Eigenständigkeit, welches viele Debüt Alben vermissen lassen. MOURNING CARESS haben nach nur gut 3 Jahren Bandgeschichte und 2 veröffentlichte Demos einen Plattendeal bei Arise eingesackt und legen nun ihr Debüt Album Imbalance vor.

Musikalisch verbindet man typischen skandinavischen melodischen Death Metal der Marke In Flames mit Thrash Einflüssen, die an Helden wie Kreator und Destruction erinnern und einem Schuß Rock'N'Roll. Die 5 Jungs sind die meiste Zeit recht fix unterwegs, aber ohne die Musik in ein High Speed Geknüppel ausarten zu lassen. Nur vereinzelt nimmt man den Fuß von Gas und lässt äußerst bangfreudige Mid-Temp Parts wie z.B. in Hope Dies At Last und Escape einfließen. Bereits der Opener Creating A Hell macht klar, wohin die Reise geht. Ein melodischer Death/Thrash Kracher, der keine Wünsche offen lässt. Imbalance versprüht ein hohes Maß an Energie und Power, der man sich nur schwer entziehen kann, auch wenn ich persönlich ein paar Durchläufe brauchte, bis die Platte sich richtig in meinen Lauscherchen eingefräst hatte. Sänger Gerrit Mohr kreischt sich derweilen durch die Abgründe menschlicher Lebensumstände. Nur einmal für eine Strophe in Hope Dies At Last bekommt man seine cleane Stimme zu hören, was eigentlich sehr schade ist. Andererseits bleibt so ein gewisses Maß an Aggressivität und Energie erhalten. Die Produktion ist druckvoll und kann sich sehen lassen, was aber nicht verwundert, kommt sie doch aus dem Hause Classen ( Stage One Studio ). Das Cover Artwork stammt von Niklas Sundin.

Das Album hat insgesamt keine Schwächen und vermag das hohe Level von Anfang an zu halten. MOURNING CARESS liefern ein rundum gelungenes Debüt Album ab und können sich zurecht die bereits verteilten Credits einsacken. Nach 10 geilen Tracks und einer Spielzeit von 41:27 schaut man denn auch recht verdattert auf und fragt sich, das war es schon? Das muß ich nochmal hören! MOURNING CARESS sind definitiv eine der Newcomer in 2002 und wir werden sicherlich noch viel von ihnen hören. Live gibt's die Jungs auf jeden Fall auf dem Summer Breeze und dem Bands Battle zu sehen.

Mourning Caress