LOWER HELL – Hellevator

 
Label: Bastardized Recordings
Release: 15.01.2010
Von: Stormlord
Punkte: 6.5/10
Time: 53:09
Stil: Death Metal(Core)
URL: Lower Hell
 
LOWER HELL spielen recht traditionellen Metalcore, technisch perfekt, teilweise sehr schnell und kompetent dargeboten. Eine Menge Energie und Spielfreude ist den Musikern anzumerken, doch ist das genug, um heutzutage einen Headbanger für sich zu gewinnen, so ganz ohne Innovation und eigene Ideen?

Mir macht Hellevator jedenfalls Spaß, weil LOWER HELL nicht nur Vollgas geben, sondern auch schleppende Teile zur Auflockerung einbauen. Zur Begeisterung reicht es aber unter anderem nicht, weil etwa der Gesang zu eindimensional eingesetzt wird.
Auf der Habenseite stehen gelungene Gitarrenläufe und ein netter Ohrwurm namens The Requiem, der neben anderen netten Songs gut in die Gehörgänge flutscht.
Gut gelungen ist auch der recht ausladende ruhige Teil, der in die Komposition Aftershow Party In A Casket eingebettet wurde. Cool wird’s auch dann, wenn die Musiker locker-flockig und mit einer Rock’n’Roll-Attitüde zu Werke gehen (Nothing Personal, Just Business). Hier stört mich nur der unausgegorene Klargesang und das zu abrupte Ende. Balladeske Töne offeriert hernach das instrumentale Stück The Shores Of Babylon, wodurch das pfeilschnelle Tonight I’m Coming Home noch härter wirkt. Mich überrascht das sanfte, sich stetig steigernde TiteIstück, das sogar Streicher aufbietet und einen unvorhergesehenen Ruhepol bildet. Demgegenüber steht ein teils dissonantes und sehr verspieltes Liedchen namens This Is Vengeance, das sogar jazzig angehaucht ist. Es passiert also einiges auf Hellevator, die Experimentierfreude ist lobenswert, doch große Refrains gehen diesem Album mit wenigen Ausnahmen ab, um vollends zu begeistern.

LOWER HELL machen ihre Sache gut und vergessen trotz vieler aggressiver Passagen nicht auf kurze Verschnaufpausen, die dem Entstehen von Langeweile einen Riegel vorschieben. Hellevator veranlasst mich zwar nicht zu Jubelschreien, aber das Bemühen um ein wenig Abwechslung rechne ich ihnen hoch an. Der Klargesang und die Gesangslinien können allerdings sicher noch verbessert werden.