JON
OLIVA, der Mountain King ist mit seinen PAIN wieder
da, um uns mit orchestralem Metal zu unterhalten. Schon die
Einleitung namens Global Warning klingt bombastisch,
der Einsatz einer Hammondorgel und auch spitze Schreie des Meisters
sind zu vernehmen – wie in besten Savatage Zeiten also!
Die Stimme hat Jon selten so variabel eingesetzt wie auf Global
Warning: hin und wieder verzerrt, dann wieder aggressiv,
aber auch oft mit klarem Timbre – unverwechselbar eben!
Ich picke mal ein paar Stücke heraus, um die Bandbreite
dieses Albums zu skizzieren: Look At The World ist eine
swingende Nummer, mit lässigen Gitarrenmelodien und Choralgesängen
versehen. Aber JON OLIVA’S PAIN können auch
recht hart drauflos rocken, wie das druckvolle Adding Cost
beweist. Bei Before I Hang kreischt Jon wie in seinen
jungen Jahren, wertet seine Gesangsleistung durch die Kontrastwirkung
seiner klaren Stimme noch weiter auf – ein richtiger Ohrwurm.
Die hochmelodischen Gitarren tun ihr übriges, um diese
Komposition ins Herz zu schließen! Beim balladesken Firefly
versetzen schwebende Keys und die emotionale Gesangsinterpretation
den Hörer in einen entspannten Zustand; der sehr schöne
Refrain ruft Gänsehaut hervor. Beim folgenden Master
schlagen JON OLIVA und seine Mannen modernere Töne
an, die der Gruppe aber auch gut zu Gesicht stehen und für
Abwechslung sorgen. Diesem Lied geht allerdings das gewisse
Etwas ab – interessant, sperrig und etwas unspektakulär.
Mit der Ballade The Ride kommt zu Beginn Lagerfeuerromantik
auf, die jedoch von coolem Rock-Feeling abgelöst wird.
Das fantastisch dramatische, an ein Musical erinnernde Walk
On Water oder das treffsichere Open Up Your Eyes
erreichen auf der Intensitätsskala schwindelnde Höhen.
So pendelt Global Warning zwischen sanften Tönen
und frisch losrockenden Teilen, die das Album abwechslungsreich
und interessant gestalten. JON OLIVA ist bestens bei
Stimme und seine Band hat das richtige Händchen für
variable Instrumentierung. Es ist einfach bewundernswert wie
der Mountain King nach all den Jahren immer noch derart aufwühlende
Musik erschaffen kann.