ISON – Andromeda Skyline

 
Label: Eigenproduktion
Release: 10.02.2018
Von: Dajana
Punkte: 9.5/10
Time: 42:14
Stil: Cosmic Drone
URL: Ison
 

Lichtjahre sind verronnen seit wir ISON Lebewohl sagten und er in der Sonne verging. Lichtjahre, in denen wir durch die kalte Nacht des Universums trieben, bis Andromeda am Horizont erschien und uns eine atemberaubende Sicht auf seine Skyline gewährte...
Drei Jahre nach dem großartigem Debüt Cosmic Drone, veröffentlicht das Schwedische Duo ISON sein zweites Werk Andromeda Skyline. Es ist wieder eine 5-Track EP, mit der Spiellänge eines Albums. Einmal mehr wunderschön gestaltet, natürlich mit der Andromeda Galaxie (Messier 31) auf dem Cover und in der limited Edition (ausverkauft) mit einem mystischen Text-Poster von Carolynn Haffner.
ISON fahren unbeirrt fort mit ihrer einzigartigen Mischung aus Drone, Post Rock und Shoegaze. Der wuchtige und massive Sound des Debüts wurde ein wenig zurückgezogen und gibt der Gitarrenarbeit von Daniel Änghede mehr Raum. Andromeda Skyline ist melancholischer als sein Vorgänger und lässt deutlichere Vergleiche zu Daniels anderer Band Hearts Of The Black Science zu, wie zum Beispiel bei den ersten Klängen von Into The Unknown und Portals. Dennoch gehen treibende Rhythmen, vibrierende Basslinien und der ätherisch schöne wie verlorene Gesang von Heike Langhans tief unter die Haut, berühren und sind absolut hypnotisch. Die Seele weint zwischen den Sternen. Eine weitere Reise, durch die Tiefen des Alls oder durch die eigenen inneren Welten.
Andromeda Skyline beginnt mit Into The Unknown, einem ausgedehnten Intro, das sich mit bedrohlichen Sounds und der tieferen Stimme von Heike langsam aufbaut und in die Gehörgänge gräbt, bevor es in das unwiderstehliche Portals überleitet. Dieser Song ist sowas wie ein Hit, eingängig und einem epischen Refrain. Dieser Song ist die reinste Liebeserklärung. Helios und Nebula driften hernach ab in die Gefilde des Ambient. Zutiefst melancholisch und herzzerreißend schön reflektieren sie unseren Hang unsere Welt zu zerstören. Die erste Hälfte von Nebula ist rein instrumental und von der musikalischen Weite eines Soundtracks, der mich entfernt an Patrick O’Hearn’s Crying Freeman erinnert. Und es ist dieses Mal auch der einzige Song, bei dem Daniels Stimme zu hören ist, wenn auch wie aus weiter Ferne. Die EP schließt viel zu schnell mit dem Titeltrack, einem doomigen 13 Minuten Monolithen, der den massiven Sound des Vorgängers zurückbringt und mit Pink Floydschen Gitarrenverzierungen endet.