Das Quartett
HOKUM existiert nun schon bereits seit dem
Jahr 2000 in unveränderter Besetzung, hat sich mit dem
ersten Demo aber etwas Zeit gelassen. Dieses liegt mit First
Blood nun vor, leidet allerdings darunter, dass
die an sich griffigen Songs vor allem durch die ziemlich dumpfe
und drucklose Produktion nicht den gewünschten Effekt erzielen
können.
Musikalisch hat sich die Band einer Mischung aus eher melodischem
Thrash mit einigen Death Metal-Elementen verschrieben, lediglich
beim Gesang werden da keine Kompromisse gemacht. Das Tempo ist
meistens eher im Midtempo angesiedelt, dafür treiben die
Riffs die Songs stark nach vorne. Die beiden ersten Tracks Join
The Army und Existence Denied können so direkt
überzeugen, wenn man sich denn erst mal an den schwammigen
Sound gewöhnt hat. Mit Simply Aggression werden
dann ungewöhnlichere Seiten aufgezogen, aber auch damit
setzen sich HOKUM nicht in die Nesseln, sondern
können auch mit Strukturen abseits der Norm überzeugen.
Bei War hingegen wird es für meinen Geschmack
dann allerdings schnell langweilig, da das Hauptriff das Stück
nicht zu tragen vermag. Das schleppende Desert überrascht
den Hörer jedoch wieder positiv, diesmal u.a. mit akustischen
Breaks und cleanen Vocals, auch wenn hier am deutlichsten zu
Tage tritt, dass man wohl nicht viel Geld für’s Studio
auftreiben konnte. Goats beschließt dann wohl
den offiziellen Teil der CD, denn der eigentlich letzte Track
Metal Up Your Ass stufe ich mal als nicht so ernst
gemeint ein; vermutlich soll er eher eine Hommage an die erste
Metallica LP darstellen. Klingt zumindest so...
HOKUM geben sich insgesamt betrachtet recht
viel Mühe und zeigen auch durchaus vielversprechende Ansätze.
So recht will es allerdings mit der stilistischen Eigenständigkeit
noch nicht klappen (obwohl man da schon auf einem guten Weg
ist), einige der Breaks wirken noch etwas holperig, und auch
der Gesang muss noch akzentuierter werden, wenn er auf Dauer
wirklich zur Musik passen soll. Die gefällt mir aber trotz
der Kritik an sich ganz gut; darauf lässt sich folglich
prima aufbauen.