Ich 
                  gebe zu, dass es schon schwierig war, unbefangen an diese Review 
                  heranzugehen. Warum? Weil das peinliche (und dazu noch schlecht 
                  gezeichnete) Cover, die dumpfe Anbiederung an längst (und 
                  zu recht) vergessene Action-Figuren, die blöden Pseudonyme 
                  inkl. der bescheuerten Bandphotos und die Beschreibung im Info 
                  alles andere als dazu angetan waren, mich auf das Kommende positiv 
                  einzustimmen. 
                  Epic Death Metal sollte es also geben, aber mal ganz ehrlich: 
                  an Death Metal erinnert hier höchstens der Gesang, und 
                  der ist eigentlich, trotz Gegrunze, immer noch viel zu brav 
                  ausgefallen. Ansonsten stehen die (nicht runtergestimmten) Gitarren 
                  ganz klar in der Tradition alter Metal-Klassiker, vor allem 
                  die deutsche Schule der 80er und alte Maiden-Sachen wollen mir 
                  da in den Sinn kommen. Leider sind die GRAILKNIGHTS 
                  aber von der Originalität und Spielfreude damaliger Acts 
                  weit entfernt, statt dessen wirkt das ganze für mich eher 
                  so, als hätte Rolf Zuckowski sich überlegt, endlich 
                  mal eine Metal-Platte zu machen. Dann gäbe es zwar harte 
                  Gitarren zu hören, das Ergebnis wäre aber, was das 
                  Songwriting betrifft, immer noch nur innerhalb des Vorschulalters 
                  akzeptabel (und selbst da gibt es bessere Alternativen). 
                  Für den Rest der Menschheit bleibt folglich nur eine Möglichkeit: 
                  die Angelegenheit nicht so bierernst nehmen (so wie die Band 
                  das selber wohl auch nicht tut) und Return To Castle 
                  Grailskull als Party-Platte ab ca. 2,0 Promille 
                  einzusetzen. Denn ansonsten fehlen mir für ein episches 
                  Feeling die wirklich guten Melodien und dieses gewisses Maß 
                  an Erhabenheit, welches aufgrund der schlappen Power Metal-Riffs 
                  und der nicht ganz ernst gemeinten Texte erst gar nicht aufkommen 
                  will. Für ein mitreißendes Party-Feeling klingt mir 
                  allerdings der groß angekündigte Battlechoir, z.B. 
                  bei Fight Until You Die oder dem Titeltrack, deutlich 
                  zu dünn und zu platt, auch wenn die Produktion an sich 
                  durchaus gelungen ist. Immerhin... 
                  ... veräppelt man mit dem Hidden Bonus Track dann noch 
                  Manowar (was ich als alte Lästerzunge hier natürlich 
                  gerne vermerke), indem man die Halbballade Home At Last 
                  noch einmal in deutschsprachiger Version präsentiert. Das 
                  bringt Sympathie-Punkte, aber viel mehr ist dann auf der Habenseite 
                  leider nicht aufzufinden. Macht vier Punkte, mit entsprechender 
                  Druckbetankung sind aber vielleicht auch sechs drin...