FORSAKEN – Dominaeon

 
Label: Golden Lake Productions
Release: November 2005
Von: Psycho
Punkte: 8/10
Time: 53:42
Stil: Doom Metal
URL: Forsaken
 

Ich behaupte einfach mal, dass die Malteser Formation um Sänger Leo Stivala mit ihrem dritten Album Dominaeon endgültig ihren Stil gefunden hat, und der liegt, wenn ich mal wieder ungeliebten Journalisten-Pflicht der Bandvergleiche nachgebe, in einer Mischung aus Candlemass, Solitude Aeturnus und den langsamen Stücken der beiden ersten Hades-Platten. Das liegt zum einen natürlich an Leos Stimme, die mich immer wieder an eine etwas straightere und härtere Variante von Alan Tecchio erinnert, zum anderen aber auch an der Heavyness und melodischen Dramatik, mit der FORSAKEN ihre Stücke hier in aller Inbrunst zelebrieren.
Los geht’s mit dem schön inszenierten und mit satten Gitarren garnierten Intro The Abscondant God, welches anschließend direkt in den Titeltrack übergeht. Bereits jetzt kommen die oben beschriebenen Stärken voll zum Tragen: harte, aber doch melodische und abwechslungsreiche Gitarrenarbeit, unterlegt mit wuchtiger Rhythmusarbeit und veredelt durch den sehr guten Gesang. Schon selten, dass man diese Stimmlage mit soviel Power geboten bekommt.
Bei der sehr epischen Nummer Obsidian Dreams und dem eher ruhigen The Celestial Alchemist lässt man sich vom Chor der St. Monica School in Mostar unterstützen, was in den beiden Stücken gut umgesetzt wurde und ihnen sehr viel Flair verleiht. Definitiv zwei weitere Höhepunkte der CD. Aber leider schleichen sich dann im weiteren Verlauf doch einige kleine Schwachpunkte ein, z.B. ist Daylight Dies einfach zu lang geraten und kann so den Spannungsbogen nicht die ganzen acht Minuten aufrecht erhalten, während Resurgam trotz einiger guter Riffs auf mich zu schematisch wirkt. Auf der anderen Seite gibt es aber mit dem sehr doomig gehaltenen Kenosis noch einen schweren Kracher der Extra-Klasse, so dass der positive Eindruck doch bei weitem die Oberhand behält.
Ansonsten fällt auf, dass FORSAKEN diesmal praktisch komplett auf Keyboards verzichtet haben, da anscheinend der alte Tastenmann nicht mehr in der Band ist. Immerhin konsequent, weil man so live nicht Sachen vom Band einspielen muss... Weiterhin ist die Produktion wieder schön knackig ausgefallen und lässt keine Wünsche offen; trotzdem reicht es bei mir in der Bewertung diesmal „nur“ zu 8 Punkten, da mir Dominaeon insgesamt keinen so geschlossenen Eindruck macht wie das letzte Album Anima Mundi. Aber vielleicht ist bei mir diesmal auch einfach nur der Überraschungseffekt weg, den ich noch beim letzten Mal zu verzeichnen hatte...