Die
Schweiz hat einen neuen höchst erfolgreichen Exportartikel:
ELUVEITIE. Mittlerweile vom ursprünglich
losen Projekt zu einer richtigen Band mit neun festen Mitgliedern
gereift, bringen die Schweizer Folk-Metaller nun mit Spirit
neues Material unter die Leute.
Und wie schon der höchst erfolgreiche Erstling Vên
kann auch Spirit musikalisch voll
überzeugen. Wieder gibt es eine äußerst variationsreiche
Mischung aus folkloristischen Klängen gemischt mit Black
und Death Metal, wobei im Gegensatz zu vielen anderen Bands,
die sich auf ähnlichen Pfaden bewegen, hier, was den metallischen
Teil angeht, eher die Death Metal Anleihen überwiegen.
Das wird vor allem bei den männlichen Stimmen deutlich,
wo ganz klar die für diesen Bereich typischen Stimmlagen
überwiegen. Zudem ist die „Grundhärte“
von ELUVEITIE wesentlich heftiger als man es
normalerweise von Folk Metal gewohnt ist.
Zum Einsatz kommen, neben der klassischen Metal-Besetzung, nicht
weniger als 12 folkloristische und teils typisch schweizerische
Instrumente. Auch dadurch heben sich ELUVEITIE
deutlich hörbar vom Gros der sich vornehmlich auf den Irisch-Keltischen
Sektor konzentrierenden Konkurrenz ab.
Spirit bietet auf 11 Tracks mit einer
Durchschnittslänge von knapp fünf Minuten ein abwechslungsreiches
Auf und Ab von Härte, melodiebetonten Stücken, fröhlichen
und melancholischen Klängen. Für diesen Abwechslungsreichtum
mag folgende Auswahl an Songs stehen: Of Fire Wind And Wisdom
ist eine Midtempo Nummer mit doomigen bzw. Death-Metallischem
Einschlag, die zum Ende hin in flotte Blastbeats übergeht.
Es folgt Aidu, ein kontemplativer Track mit Frauengesang
und ausschließlich akustischer Begleitung. Im Anschluss
gibt es mit The Song Of Life ein eindeutig Black Metal-lastiges
Stück, das aber dennoch durch die eingesetzten Flöten
eine fröhliche Note erhält, und geht über in
das erst von Streichern und dann von Blasinstrumenten dominierte
Tegernakô. Soviel zur Vielfalt, die sich durch
das ganze Album zieht.
Spirit
ist eine äußerst gelungene Veröffentlichung,
so kann Folk Metal trotz des an sich oft ziemlich ausgelutschten
Genres auch mal wieder Spaß machen :)
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