EDENBRIDGE - Aphelion
Label: Massacre Records
Release: 27. 01. 2003
Von: Lord Byron
Punkte: 9
 

EDENBRIDGE sind den meisten wohl als österreichische Antwort auf Nightwish ein Begriff, und wenn man die Band oberflächlich betrachtet mag das ja auch zutreffen, aber bei genauerer Betrachtung fallen dann doch immer mehr Unterschiede auf. Der erste und gleichzeitig auch wichtigste Faktor in Sachen Eigenständigkeit dürfte schon in der Herangehensweise liegen, den wo Nightwish auf Heavy Metal aufbauen, sind EDENBRIDGE eher im rockigen Sektor zu Hause. Besonderes mit dem hier vorliegenden Album unterstreichen sie gekonnt, dass sie aus dem Schatten der Finnen herausgetreten sind, denn hier vereinigen sich alle Trademarks der Band in einem Gesamtkunstwerk. Der Wechsel zwischen melancholischen Hymnen, getragenen und barocken Passagen sowie knallenden Uptempo Nummern ist gut gelungen und zieht einen schon beim Opener The Undiscovered Land in seinen Bann. Gitarrist Lanvall darf sich natürlich auch wieder ein wenig austoben und zeigen, dass er in Österreich sicher einer der Besten seines Faches ist, genauso wie Sabine Edelsbacher, die ebenfalls einen nicht unbeträchtlichen Anteil am Wiedererkennungswert der Band hat. Das neue Album hat einfach Biss und entfaltet sich schon beim ersten Durchlauf und bringt im Gegensatz zum Vorgänger sehr viel Energie rüber. Manchmal leicht in die Gothic Ecke abrutschend, ohne sich dabei in der dort üblichen Trostlosigkeit zu verlieren, schaffen sie es immer wieder ein wenig Hoffnung und epische Melancholie in die Musik zu zaubern. Das Ganze gipfelt im abschließenden Track, wo sich Sabine ein Duett mit dem Silent Force Sänger D.C. Cooper liefert, welches sehr gut arrangiert wurde und so einen würdiger Schlusspunkt für dieses Album setzt. Dass man bei einem Mittelstück ein wenig bei Phantom der Oper geklaut hat kann man ihnen auch nicht übel nehmen.
Produziert von Dennis Ward der auch schon Pink Cream 69 einen amtlichen Sound verpasste, obwohl ein wenig mehr Druck und ein wenig mehr Rotz N Roll Stimmung nicht geschadet hätte. Meist erscheint das Album zu klinisch und steril, was den Gesamteindruck jedoch nur wenig trübt. Womöglich ist dies auch nur meinem Hang zu etwas räudigeren Bands zuzuschreiben.
Es sei noch erwähnt, dass es sich lohnen dürfte, die limitierte Erstauflage zu erstehen, hat diese nicht nur ein toll anzusehendes 3D Cover sondern mit The Whispering Gallery auch einen starken Bonustrack zu bieten.

Fazit : Endgültig keine Kopie mehr

Edenbridge