DOMINICI – O3 A Trilogy - Part 2

 
Label: Inside Out Music
Release: 23.02.2007
Von: Stormlord
Punkte: 9/10
Time: 54:30
Stil: Progressive Metal
URL: Dominici
 
DOMINICI – diesen Namen hat wohl jeder Progressive Metal Fan schon in Verbindung mit Dream Theater im Gedächtnis verankert, hat der Ausnahmesänger doch das geniale Debütwerk When Dream And Day Unite eingesungen. In diesem Fall singe ich also ein Loblied aufs Namedropping, denn andernfalls wäre ich wohl nicht auf diese Truppe gestoßen; und Herr Charlie D. macht seinem Namen alle Ehre, unterstützt von einer fulminant aufspielenden Band, die aus ihren Instrumenten fantastische Melodien und Soli zaubert. Allen voran Gitarrist Brian Maillard, der auch einem John Petrucci in nichts nachsteht. Brian hat kraftvolle Riffs en masse auf der Pfanne, kann die Saiten aber bei Bedarf auch sanft zupfen, je nachdem was der Song gerade verlangt. Die abwechslungsreiche Schlagzeugarbeit ist ebenso vom Feinsten. Natürlich ist auch ein Keyboard mit dabei – der Einsatz der Tastenklänge ist immer songdienlich und nie aufdringlich oder gar kitschig.
Das eröffnende Stück The Monster kommt ohne Gesang aus und schon hier sieht man die gesamte Bandbreite: das Tempo und somit auch die Stimmungen werden geschickt variiert, sodass trotz der recht langen Kompositionen stets für Überraschungen gesorgt werden kann. Mir gefällt besonders, dass die detailverliebten und technisch versierten Stücke nicht von Breaks zerrissen werden, sondern der rote Faden immer klar ersichtlich bleibt. Kompositorisch erinnern DOMINICI an verschiedenste Bands ähnlicher Ausrichtung: klarerweise schimmern schon aufgrund der kraftvollen Stimme Dream Theater durch - doch auch Queen in den getragenen Parts oder sogar Manowar in der Ballade The Real Life hinterlassen Spuren. Bei letztgenannter Nummer übertreiben es DOMINICI ein wenig mit pathetischen Sounds und auch die Texte sind jenseits der Kitsch-Grenze. Dies ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt an diesem zweiten Teil der Trilogie. Die Grundstimmung von O3 A Trilogy - Part 2 ist eher aggressiv, was auch an den Texten liegen mag. Diese handeln von einem Alkoholkranken – die Musik ist dementsprechend abgestimmt worden und folglich deftig rockender Prog-Metal. Mich erinnert der Inhalt und die Umsetzung ja an Savatage und deren Rock Oper Streets - und das soll ein Kompliment sein. Vor allem Greed, The Evil Seed klingt auch von der gesanglichen Darbietung hart und rau. Die ausufernde Gitarrenflitzefingerübung passt perfekt und so entsteht auch hier nicht der Eindruck eines Solos um des Solos willen. Sehr schön klingt auch die eingestreute Akustikpassage. Somit halten DOMINICI den Spannungsbogen während der knappen Stunde Spielzeit jederzeit gespannt.
Zwischendurch sorgen gesprochene Parts für Auflockerung, was O3 A Trilogy - Part 2 zusammenfassend eine sehr gute Note einbringt. Dazu trägt auch die verdammt gute Mischung aus Technik, Melodieverständnis und kraftvoller Eingängigkeit entscheidend bei. Der Abschluss A New Hope gelingt ebenso gut, sodass ich mit ruhigem Gewissen eine Empfehlung aussprechen darf.