DOMINICI
– diesen Namen hat wohl jeder Progressive Metal Fan schon
in Verbindung mit Dream Theater im Gedächtnis verankert,
hat der Ausnahmesänger doch das geniale Debütwerk
When Dream And Day Unite eingesungen. In diesem Fall singe ich
also ein Loblied aufs Namedropping, denn andernfalls wäre
ich wohl nicht auf diese Truppe gestoßen; und Herr Charlie
D. macht seinem Namen alle Ehre, unterstützt von einer
fulminant aufspielenden Band, die aus ihren Instrumenten fantastische
Melodien und Soli zaubert. Allen voran Gitarrist Brian Maillard,
der auch einem John Petrucci in nichts nachsteht. Brian hat
kraftvolle Riffs en masse auf der Pfanne, kann die Saiten aber
bei Bedarf auch sanft zupfen, je nachdem was der Song gerade
verlangt. Die abwechslungsreiche Schlagzeugarbeit ist ebenso
vom Feinsten. Natürlich ist auch ein Keyboard mit dabei
– der Einsatz der Tastenklänge ist immer songdienlich
und nie aufdringlich oder gar kitschig.
Das eröffnende Stück The Monster kommt ohne
Gesang aus und schon hier sieht man die gesamte Bandbreite:
das Tempo und somit auch die Stimmungen werden geschickt variiert,
sodass trotz der recht langen Kompositionen stets für Überraschungen
gesorgt werden kann. Mir gefällt besonders, dass die detailverliebten
und technisch versierten Stücke nicht von Breaks zerrissen
werden, sondern der rote Faden immer klar ersichtlich bleibt.
Kompositorisch erinnern DOMINICI an verschiedenste
Bands ähnlicher Ausrichtung: klarerweise schimmern schon
aufgrund der kraftvollen Stimme Dream Theater durch - doch auch
Queen in den getragenen Parts oder sogar Manowar in der Ballade
The Real Life hinterlassen Spuren. Bei letztgenannter
Nummer übertreiben es DOMINICI ein wenig
mit pathetischen Sounds und auch die Texte sind jenseits der
Kitsch-Grenze. Dies ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt
an diesem zweiten Teil der Trilogie. Die Grundstimmung von O3
A Trilogy - Part 2 ist eher aggressiv, was auch
an den Texten liegen mag. Diese handeln von einem Alkoholkranken
– die Musik ist dementsprechend abgestimmt worden und
folglich deftig rockender Prog-Metal. Mich erinnert der Inhalt
und die Umsetzung ja an Savatage und deren Rock Oper Streets
- und das soll ein Kompliment sein. Vor allem Greed, The
Evil Seed klingt auch von der gesanglichen Darbietung hart
und rau. Die ausufernde Gitarrenflitzefingerübung passt
perfekt und so entsteht auch hier nicht der Eindruck eines Solos
um des Solos willen. Sehr schön klingt auch die eingestreute
Akustikpassage. Somit halten DOMINICI den Spannungsbogen
während der knappen Stunde Spielzeit jederzeit gespannt.
Zwischendurch sorgen gesprochene Parts für Auflockerung,
was O3 A Trilogy - Part 2 zusammenfassend
eine sehr gute Note einbringt. Dazu trägt auch die verdammt
gute Mischung aus Technik, Melodieverständnis und kraftvoller
Eingängigkeit entscheidend bei. Der Abschluss A New
Hope gelingt ebenso gut, sodass ich mit ruhigem Gewissen
eine Empfehlung aussprechen darf.