DARK SUNS – Everchild

 
Label: Prophecy Productions
Release: 03.06.2016
Von: BRT
Punkte: 7.5/10
Time: 81:23
Stil: Progressive Rock/New Artrock
URL: Dark Suns
 

Puh, einen ganz schönen Brocken haben DARK SUNS mir da äh eingebrockt. Der Vorgänger Orange war ein Par-Force Ritt durch die Musikgeschichte, der Hardrock, Progressive und Psychedelic vermischte aber bei aller Spielfreude und Progressivität immer kompakt und songdienlich blieb und dabei einen Heidenspaß machte. Mit Everchild hingegen werde ich leider einfach nicht warm. Grundsätzlich mag ich ja mutige Bands, die sich nicht scheuen ihre alten Pfade zu verlassen und neue Ideen ausprobieren. Im Falle von Everchild berührt mich das Endergebnis irgendwie leider gar nicht. Was ganz sicher nicht an dem neuen Bläserensemble liegt, ganz im Gegenteil – das passt zur DARK SUNSschen Musik, wirkt frisch und lebendig und gibt dem ganzen eine leichte angejazzte  Note.
Irgendwie wirkt Everchild überambitioniert aber auch distanziert, weniger direkt und an einigen Stellen sogar recht langatmig. Die knackig rockigen Passagen sind fast ganz verschwunden, die Platte wirkt ruhig, relaxt aber auch ziellos. Natürlich könnte man viele der störenden Punkte an der „Softheit“ der Platte festmachen, aber es fehlen nun mal die Ausbrüche, die Dynamik die Ecken und Kanten die dafür sorgen, daß so einige der definitiv vorhandenen Feinheiten der Platte nicht untergehen, weil man das Gefühl hat Everchild plätscherte so dahin. Es ärgert mich, ich will die Platte mögen aber ich finde leider zu wenig, was mir dabei hilft sie zu mögen. Irgendwie fehlt mir da die Stringenz, die ich bei vergleichbaren Bands (von der Atmosphäre her) wie Riverside oder Porcupine Tree finde. Kompaktere Songs, eine kürzere Platte, wer weiß… der Bonustrack, Yes, Anastasia im Original von Tori Amos, sticht heraus, sowie der an einigen Stellen etwas lautere Titeltrack Everchild. Schade, schade, DARK SUNS wollen auf Everchild zuviel und verlieren die Songs aus den Augen.