DARK MOOR – Tarot

 
Label: Scarlet Records
Release: 12.02.2007
Von: Psycho
Punkte: 6/10
Time: 56:41
Stil: Symphonic Power Metal
URL: Dark Moor
 
Ich muss ehrlich sagen, dass ich ganz ernsthaft darüber nachgedacht habe, aus der Stilbeschreibung im Review-Kopf das Wort "Power" raus zu streichen. Denn mit Power hat das, was mir die spanische Band hier auf ihrem siebten Album Tarot anbietet, in meinen Augen nur wenig zu tun.
Stattdessen präsentieren uns DARK MOOR genau das, was man ihnen schon auf ihren vorherigen Veröffentlichungen (sicher nicht zu Unrecht) vorgeworfen hat: nämlich belanglose Durchschnittsware im sehr melodischen Metal-Bereich. Dabei ist die Musik durchsetzt von zu häufig gehörten Melodien, Keyboards, vielen Chören und (synthetischen) Streicherwänden. Das ist mir nicht nur zu melodiös (gebe ja gerne zu, dass ich damit ein generelles Problem habe), sondern ist m.E. seit der Glanzzeit von Helloween vor vielen, vielen Jahren inzwischen so was von ausgelutscht, dass ich es kaum noch in Worte zu fassen vermag.
Technisch gibt es natürlich nichts zu meckern; hier verstehen die vier Musiker ihr Handwerk absolut, ebenso wie die fast permanent zum Einsatz kommende Gastsängerin Manda Ophuis (Nemesea). Gleiches lässt sich über die Produktion sagen, die für diese Art von Musik sicherlich optimal ist und den beabsichtigten Bombast-Effekt gut rauskitzelt.
Bleibt folglich nur das Problem, dass mir diese Stilistik in dieser Form nun mal gar nicht zusagt und eben auch objektiv zu wenig Neues geboten wird, so dass sich in meinen Ohren Tracks wie The Chariot, Wheel Of Fortune oder Lovers schnell als enervierende Weghörer entpuppen. Selbst die verarbeitenden Fragmente der 9. Sinfonie bzw. von Für Elise von Ludwig van Beethoven in The Moon helfen da nicht weiter. Lediglich die reine Gesangspassage in Devil In The Power (tolles Arrangement) fand ich wirklich innovativ und überzeugend, warum nicht mehr davon?
Wer also nach einem Werk mit eigenständiger Musik sucht, wird sie hier definitiv nicht finden. Dazu passt, dass selbst das Cover zwar nach Luis Royo aussieht, es aber nicht ist. Mehr als 6 Punkte sind da einfach nicht drin.