Kaum
das man sich mit der opulent mittelalterlichen Vertonung der
Carmina Burana (Cantus Buranus) ein
Denkmal gesetzt hat, warten CORVUS CORAX bereits
wieder mit einem regulären Studioalbum auf. Auf Venus
Vina Musica machen CORVUS CORAX
quasi da weiter, wo sie mit dem letzten regulären Album
Seikilos aufgehört haben: mit
nahezu schlicht zu nennenden, mittelalterlichen Spielweisen,
die sich jederzeit und an jedem Ort live umsetzen lassen. Die
konzeptionelle Geschichte dahinter beschreibt die Suche eines
verliebten fahrenden Spielmanns nach der schönsten Frau
der Welt, der Tänzerin Sanyogita und seine jahrelange Reise
durch viele Kulturen des 13. Jahrhunderts. Während die
europäischen Lieder Venus Vina Musica (Mitteleuropa),
Tuska (Zigeuner) oder Katrinka (Balkan) authentisch
klingen, fehlen mir bei Bibit Aleum (Japan) und Urmawi
(Arabien) Landes- oder kulturspezifische Instrumente, die einem
diese Kulturen zu jener Zeit auch wirklich näher bringen.
Auch Tertia (Bretagne) enttäuscht da ein wenig.
Diese Stücke klingen mir einfach zu sehr nach COVUS
CORAX ;) Lediglich Sanyogita beinhaltet hörbare
indische Einflüsse.
Außerdem sind die Stücke weitestgehend reine Instrumentale,
so dass man den Gesang nahezu vermisst und wirklich als erfreuliche
und willkommene doch seltene Abwechslung begrüßt.
Natürlich ist Venus Vina Musica
einmal mehr ein perfekt inszeniertes Meisterwerk und die Musiker
absolute Könner ihres Faches aber „spirituell“
will der Funke nicht so recht überspringen.
Die vorliegende
Promoversion von Venus Vina Musica
enthält übrigens nicht alle Songs und in einer anderen
Reihenfolge, als auf der regulären Kaufversion. Daraus
resultierende etwaige Verwirrungen bitte ich zu entschuldigen
;)
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