Sechs Jahre nach der schrägen Achterbahnfahrt Mut kehren die Briten CODE mit ihrem neuen Album Flyblown Prince zurück. Statt noch ein paar Schritte weiter in avantgardistische Territorien zu gehen, kommt ein kleiner Schritt zurück zu mehr Black Metal, mehr Aggression und mehr Kälte. Aber halt, ein einfaches fast-forward-über-die-Rübe gibt es natürlich trotzdem nicht. Aber irgendwie schaffen es CODE auf Flyblown Prince, ihren fortschrittlichen Anspruch etwas direkter und mit knackigeren Melodien versehen an die HörerInnen zu bringen. Und das auch noch in kompakten 44 Minuten.
All das macht es deutlich einfacher in die abgefahrene Welt der Jungs aus Surrey zu tauchen, denn die Songs sind vollgepackt mit allerlei abgefahrenen Drehungen und Wendungen, dissonanten Riffs, Klargesängen und orchestralen Passagen. Dazu gibt es noch eine richtig bissige kalte aber sehr aufgeräumte Black Metal Produktion. Da schaffen sie es selbst einem vergleichsweise ruhig-psychedelischen Song wie From The Next Room eine eisige Atmosphäre zu verpassen, obwohl dieser schon fast an späte Anathema erinnert. Ansonsten beherrscht die Band genauso die straighten Gefilde vom Rat King wie eher technisch angehauchte Songs wie Scold‘s Bridle.
Wenn man so will, endet Flyblown Prince mit einem fehlenden Puzzlestück zum Vorgängeralbum - das 12-minütige The Mad White Hair ist eine düstere Achterbahnfahrt, die mit geflüsterten Passagen, Pink Floyd Feeling und fantastischen Gitarrensoli punktet.
Fazit: Selbst bei einem Schritt zurück machen es CODE sich und ihren Hörern nicht einfach. Flyblown Prince ist ein sprudelnder Kreativbrunnen an frischen Ideen, kombiniert mit garstigem Black Metal und fantastischen Melodien. Sollte man mal gehört haben!
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