2
Face Macy ist ein wirklich nettes Album, ohne gefährliche
Ecken und Kanten. Die zauberhafte, aber nicht wirklich rockende
Stimme von Jennifer Kloos geleitet durch einschmeichelnde, insbesondere
in der zweiten Hälfte durch balladeske Melodien, während
versierte Instrumentalisten für angenehmes aber zurückhaltendes
Alternative-Ambiente sorgen. Die Songs sind kompakt, nicht zu
anstrengend und oftmals mit tollen Mitsing-Refrains ausgestattet.
Schade, wenn man das Debüt The Next Step Will Be
The Hardest kennt, welches einen deutlich raueren und
gelegentlich experimentellen Anstrich hatte.
Aber so ganz können die Saarländer dann doch nicht
aus ihrer Haut. No Harm Intended versucht sich partiell
an einer garstigen Note, ebenso See You Next Sunday im
Mittelteil. The Both Of Me klingt in dezent in Richtung
Skunk Anansie, aber in der ganz zahmen Version. Bei Raum
18 wiederum trauen sich CHEENO stilistisch noch ein
bisschen mehr, werden ein kleines bißchen experimenteller
und erinnern mich an die Amis von Collide. Und letztendlich
hätten wir den Kracher One Mile Ahead, welcher im
Grunde beweist, daß CHEENO eigentlich auch richtig
rocken können. So, jetzt müssen sich CHEENO
nur entscheiden, wo es zukünftig langgehen soll und kräftig
was drauflegen.