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ZweizZ

2011-03-29 DE – Bochum - Matrix

ULVER mal live zu sehen… darauf habe ich verdammt lange warten müssen und dementsprechend hab ich mich wie verrückt auf dieses Konzert gefreut. Also auf in den Feierabendverkehr und down the highway towards the Matrix.

:: Fotos ::

Dummerweise war ich dermaßen von einer Migräne gepeinigt, dass dank Drogen und Befindlichkeit der ganze Ausflug irgendwie mehr zu einem surrealen Trip wurde ;)

Daran hatte :: ZWEIZZ :: keinen unerheblichen Anteil ;) ZWEIZZ ist das Solo Projekt von Svein Egil Hatlevik, seineszeichens mal Keyboarder bei Dødheimsgard und Fleurety. Ich wusste, das ZWEIZZ experimentelle Sounds fabriziert, hatte bereits reingehört und war gewappnet. Musikalisch. Optisch jedoch… ähm… ja… Nun denn, wenn sich der Mann so wohl fühlt, ok ;)
Aber auch musikalisch gab es hartes Brot. Selbst mir, als Besucher der Geräuschwelten-Konzerte in meiner Heimatstadt, bei denen es schon jede Menge an skurrilen Noise-Künstlern zu erleben gab, gelang nur schwerlich der Zugang zu ZWEIZZ‘ musikalischen Ergüssen zu finden. Die Kollage an Effektgeräten auf dem Bühnenlaufsteg war sicherlich für Musiker interessant, die Video-Klo-Performance hinterließ dann aber auch bei mir Fragezeichen im Gesicht. Übrigens… alle Achtung, wie viele Effektgeräte so in einen Klospülkasten passen… Zudem fing der gute Mann 10 Minuten zu früh an und war bereits vor 20:15 Uhr fertig mit seiner Show. Alles sehr, sehr seltsam…

Ok, dann bleibt mehr Zeit für :: ULVER :: Dachte ich… Das Klo und die Effektgeräte waren schnell runter von der Bühne und die Norweger starteten schon 20 Minuten später mit ihrem Intro. Überraschenderweise spielten ULVER komplett ihr neues Album Wars Of The Roses, welches am 25. April veröffentlicht werden wird und dessen Vinylausgabe es bereits für 20 Euronen am Merch-Stand zu erwerben gab. Natürlich ist es quatsch, die Musik von ULVER auch nur irgendwie kategorisieren zu wollen, zumal man hier reichlich Improvisationen einfliessen liess, die sich ganz bestimmt nicht auf dem Album wiederfinden werden (welches ich noch nicht gehört habe), aber die Show ungemein interessant gestaltete. Bezieht man sich auf Norwegian Gothic, fühlt man sich an Perdition City Zeiten erinnert. Dazu passt dann auch perfekt die einzige Zugabe Hallways Of Always. Oder doch eher prog-rockig, wie bei February MMX? Experimentell? Aber ja doch, immer ;) Eben ULVER! Unglaublich schön und sehr ergreifend fand ich das gesprochene Stone Angels. Und überhaupt, Wars Of The Roses ist schon mal ein tolles Album!
Die Zugabe gab es übrigens schon nach 60 Minuten Spielzeit; bei Abendkassen-Preisen von 30 Euro ein unausgeglichenes Preis-Leistungs-Verhältnis muss ich sagen. Daniel O'Sullivan (Piano, Bass, Gitarre) ist nicht nur ein begnadeter Multiinstrumentalist, sondern kann auch keine Minute stillstehen oder –sitzen und nannte eine Flasche Rotwein sein eigen während der gesamten Show. Der Drummer agierte ebenfalls ausgesprochen lebhaft, während der Rest der Band (insgesamt 6 Musiker) mehr oder weniger Kette rauchend hinter diversen Knöpfen, Tasten, Mix- und Sample-Pulten versank. Das war schon eine fantastische Show, leider viel zu kurz und ein wenig zu unspektakulär. Irgendwie hatte ich mehr erwartet… Dennoch… einfach toll!
Setlist: February MMX, England, September IV, Norwegian Gothic, Island, Providence, Stone Angels // Hallways Of Always


 

story & pics © Dajana