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2007-11-03 DE – Oberhausen - Turbinenhalle

Kivimetsän Druidi - Korpiklaani - Moonsorrow - Skyforger - Eluveitie - Suidakra - Helrunar - Heidevolk - Thronar - Waylander - Minas Morgul - Wolfchant

[Seb] Am 3. November ging - dieses Jahr erstmals nicht bei sommerlichen Temperaturen - die dritte Ausgabe des :: ULTIMA RATIO FESTIVALS :: über die Bühne. Und spätestens nun kann man sagen, dass sich die Veranstaltung einen Platz ganz vorne gesichert hat, was die bediente Musikrichtung angeht. Über 3000 Gäste hatten sich eingefunden, um mindestens 14 Stunden zu feiern und einigen der besten Bands des jeweiligen Genres zu huldigen. Zwar gab es hier und da Gejammer wegen langer Wartezeiten am Einlass (Cal wird bestimmt noch was dazu sagen ;)), aber die Grundstimmung war von Beginn an ausgelassen und erwartungsvoll.
Ich hatte aufgrund der Tatsache, dass sich in der Turbinenhalle ansonsten eher Mainstream-Veranstaltungen abspielen, keine Ahnung was mich da drinnen erwarten würde, aber ich war sofort angetan von der Geräumigkeit und der Aufteilung der Halle. Ein sehr großzügiger Vorraum war bestückt mit diversen CD- und sonstigen Devotionalienständen, an denen es alles zu kaufen gab, was das Metallerherz begehrte. Durch mehrere Eingänge kam man dann in die Haupthalle mit schön großer Stage und recht eindrucksvoller Lichtanlage. Vor allem als diese Halle bis zum Bersten gefüllt war, bot der Blick über den Raum mit bestimmt jederzeit über 2000 headbangenden Fans einen imposanten Anblick.
[Dajana] Jaaa, bei gefühlten 500 Leuten am Haupteingang, schafften es gleichzeitig keine 20 Leute durch den Presse/Reservierungseingang. So stand ich da nun geschlagene anderthalb Stunden und verpasste die erste Band komplett und die zweite zur Hälfte.
Schuld daran waren die bergeweise Email-Listen für die Reservierungen und die Tatsache, dass nur eine Lady am Schalter saß. Ok, ich war ziemlich angepisst, aber nach 2 Bieren war alles wieder gut :)

:: Fotos ::

[Seb] :: WOLFCHANT :: hatten also gerade begonnen, als ich es geschafft hatte mir nach vergleichsweise geringer Wartezeit meine Bändchen zu besorgen. Die Halle war trotz der noch draußen wartenden Massen schon gut zur Hälfte voll, so dass die Bayern bereits als Opener eine ordentlich Kulisse hatten. Leider deutete sich hier aber bereits an, was sich mal mehr, mal weniger stark den ganzen Tag über fortsetzen würde: der Sound war nicht gerade berauschend, Schlagzeug und Gitarren schepperten besonders an den schnellen Stellen sehr, wohingegen die langsameren und melodiösen Parts gut rüberkamen. WOLFCHANT und dem bis dato anwesenden Publikum war’s aber ganz offensichtlich recht egal, die Band war mir einigem Elan bei der Sache und wurde für Stücke wie Blood For Blood, bei dem man das Publikum trotz früher Stunde problemlos zum Mitklatschen animieren konnte, mit einigem Applaus bedacht.
Setlist: A Pagan Storm, The Betrayal, Guardians Of The Forest, Blood for Blood,
The Path, Voran, Stärkend Trunk, Praise To All

[Seb] Erfreulich zügig ging es dann mit :: MINAS MORGUL :: weiter, auf deren Auftritt ich mich nach dem starken letzten Album Todesschwadron Ost sehr freute. Zudem hat Band bereits begonnen mit dem etatmäßigen neuen Sänger Rico neues Material aufzunehmen (ein erster Song kann bereits auf der MySpace-Seite probegehört werden), so dass man sich auch Hoffnungen auf neue Stücke machen konnte. MINAS MORGUL hatten aber genau wie ihre Vorgänger recht stark unter den besonders am Anfang auffälligen Soundproblemen zu leiden. So kann man kaum beurteilen, inwieweit der neue Sänger das alte Material überzeugend herübergebracht hat. Was das Zusammenspiel und das Stageacting anging, hat er sich jedenfalls schon gut eingefügt, in feuriger Kulisse boten die Frankfurter eine gute Show. Schade halt, dass beispielsweise der Text eines Stimmung garantierender Song wie Wie’s uns gefällt kaum zu verstehen war, aber da lag der Fehler wohl nicht bei der Band selber.
[Dajana] Weiß nicht... ich war irgendwie ziemlich enttäuscht von der Band. Auf dem Ragnarök war bei MINAS MORGUL die Hölle los und hier plätscherte alles nur so dahin. Die Band konnte überhaupt keinen Eindruck hinterlassen. Vielleicht war ich aber auch noch nicht ganz wach... Allerdings fand ich die Feuerschalen schön ;)
Setlist: Meyster Des Blutes, Erinnerung, Wulf, Stahlpakt, Wie’s uns gefällt, Blut Und Eisen, Mutter Erde, Eisenfaust // Schatten

[Seb] Lange war es ziemlich still um die Nordiren :: WAYLANDER :: , ich weiß gar nicht so genau, ob ich zwischen dem letzten Album 2001 und der anschließenden Tour und der Bestätigung für das UR3 überhaupt noch etwas von der Band mitbekommen habe. Nun durfte man jedenfalls gespannt sein, was die zwischenzeitlich leicht veränderte Besetzung um ArdChieftain O’Haran noch zu bieten hatte. In leicht dem Braveheart bekannten Design ähnelnder Bemalung kam das Quintett auf die Bühne (ey, das ist klassisch irisches Warpaint – Cal) und legte direkt mit sehr viel Schwung und mitreißenden folkloristischen Melodien mit. Leider schienen aber die Herren an der Technik nach wie vor noch nicht ganz auf der Höhe, denn zunächst bekam man die Lautstärke der Flöte, die einen nicht unwesentlichen Teil der Melodien ausmachte, überhaupt nicht in den Griff. Und auch im weiteren Verlauf konnte man einige Male nur sehen, dass das Instrument zum Einsatz kam, aber kaum etwas davon hören. Dazu kam zwischenzeitlich noch der am gröbsten übersteuerte Bass, den ich jemals gehört habe... naja, ich muss zugeben, dass sich das dann aber weiter hinten im Raum schon wieder anders (besser) anhörte, schien für die Mischer jedenfalls auch kein ganz einfaches Terrain gewesen zu sein. Der Stimmung tat das allerdings kaum Abbruch, die Fans ließen sich erstmals so richtig gehen, und auch WAYLANDER selbst schienen einigen Spaß auf der Bühne zu haben. Besonders gefreut habe ich mich über die drei Songs vom verdammt geilen Erstling Reawakening Pride Once Lost, aber auch der Rest wusste zu überzeugen. Wenn ich mich nicht irre, gab es sogar Ausblicke auf das geplante Album Honour Amonst Chaos, auf das man sich nach dieser Vorstellung ganz bestimmt freuen darf!
Setlist: Beyond The Ninth Wave, Walk With Honour, King Of The Faeries, As The Deities Clash, A Heros Lament, Galloping Gaels, Born To The Fight

[Seb] Kostümiert und bemalt ging es dann auch nach nur zehnminütiger Pause weiter :: THRONAR :: waren wie schon gesagt kurzfristig als Ersatz für Equilibrium eingesprungen und spielten aufgrund des etwas geringeren Bekanntheitsgrades etwas früher als zunächst geplant. Von einem der beiden Sänger als Dutch Battle Metal angekündigt, gab es nun eine gute Dreiviertelstunde recht bombastisch angelegte Musik mit ziemlich viel Keyboard-Einsatz, vornehmlich mit Stücken vom Erstling For Death And Glory. Mir was das nach kurzer Zeit ein Spur zu pompös, aber wenn man mal von oben eine Blick über die inzwischen sehr gut gefüllte Halle geworfen hat, konnte man fast nur wehende Matten und hochgereckte Hände erkennen. Die Fans schienen THRONAR also ganz offensichtlich als würdigen Ersatz für die ja vor allem beim jüngeren Publikum sehr beliebten Equilibrium anzusehen.
Setlist: Gift From The Gods, Thronar, To Kill And Be King, The Old Condemned, Hannibal Ad Portas, Eating The Enemy, The Hunt For Vengeance, Crimnor Valora

Von Equilibrium verschont blieb man übrigens nicht ;) Draußen auf dem Parkplatz gab es mindestens zwei Autos und darumstehende Grüppchen recht junger Menschen, die in voller Lautstärke als Ersatzbefriedigung während der Umbaupausen die offenbar schmerzlich vermisste Musik spielten. Naja, wer das bei soviel Live-Musik noch braucht...

[Seb] :: HEIDEVOLK :: Niederländisch ging es direkt weiter, und einer der Herren konnte praktisch direkt auf der Bühne bleiben: Raemon, der gerade noch bei Thronar gesanglich mitwirkte, war nun ausschließlich für die Gitarre zuständig. Ich hatte es bisher aus irgendwelchen Gründen immer verpasst die Band aus Arnheim einmal live zu sehen, aber immer nur Gutes über die Auftritte gehört bzw. gelesen, so dass ich dennoch recht hohe Erwartungen hatte. Diesen wurden die fünf Herren und die bei einigen Stücken an der Violine mitwirkende junge Dame aber durchaus gerecht. Im Gegensatz zur vorherigen Band wirkte hier nichts übertrieben und plakativ, sondern erfrischend natürlich und urwüchsig. Mit wechselndem Gesang, kraftvollen Melodien und spürbar intensiv gingen HEIDEVOLK über das ganze Set zur Sache, bis sich vor allem Sänger Joris zum Ende vollkommen verausgabt hatte. Hätten die Macher von Tuborg ihn nach dem Auftritt nach Bier flehen sehen, müsste sich der originale „Durstige Mann“ nun warm anziehen *g*
Setlist: Krijgsvolk, Wodan Heerst, Furor Teutonicus, Opstand der Bataven, Walhalla Wacht, Saksenland, Bier Zal Wer Vloeien, Gelders Volkslied, Hengist & Horsa, Vulgaris Magistralis

[Seb] Es hat lange gedauert, bis ich :: HELRUNAR :: aus Münster mal in angemessen großem Rahmen sehen konnte (was die Band aber, zusammen mit der Tatsache dass der eigene Tonmann irgendwo auf der Autobahn feststeckte, scheißens nervös machte ;) – Cal) , das Konzert im ausverkauften Turock in Essen war bisher die größte Location in der ich einen Auftritt mitnehmen konnte.
HELRUNAR waren nominell die „härteste“ Band des ULITMA RATIO 3, und durch die Songauswahl vor allem zu Beginn des Sets wurde der Unterschied zu den anderen Bands noch mal unterstrichen: Mit Loka Lögsaga und Ich bin die Leere kamen zunächst zwei ziemlich schnelle und aggressive Stücke zu Ehren, die während der Tour noch nicht auf dem Programm standen. Zudem wurde auch die eher sparsame und mit Farbe zurückhaltende Beleuchtung mit hin und wieder massivem Stroboskop-Einsatz der Musik gut gerecht, wie ich finde. Sänger Skald Draugir hatte die Menge von Beginn an ganz gut im Griff und ließ die Songtitel mitgröhlen, aber als dann der etwas ruhigere, dafür aber wesentlich headbangtauglichere Teil des Sets mit Älter als das Kreuz vom Album Frostnacht eingeleitet wurde, waren die vorderen Reihen auch wieder wie ein Mann in Bewegung. Mit Dreifach Dorn vom gleichen Album war das wohl der Song der am meisten zündete, aber auch das Material vom neuen Werk Baldr Ok Iss kam gut an. Sehr geiler Auftritt, und zumindest da, wo ich mich befand, mit recht gutem Sound, bei dem mir die paar Schnitzer, über die sich der Sänger nachher beklagte, praktisch nicht aufgefallen sind.
[Dajana] Mal so direkt aus dem Fotograben fällt einem das schon eher auf. Aber es gab auch keine Band an diesem Abend, die sich nicht irgendwo verhauen hätte ;) Was mir aber immer wieder auffällt ist, mit welcher Intensität und Hingabe Skald Draugir in seine Stücke eintaucht, sich in großen Gesten und Mimik verliert... Das alleine schafft schon Gänsehaut...
Setlist: Loka Lögsaga, Ich bin die Leere, Älter Als Das Kreuz, Iss, Hauch Wird Sturm, Glamr, Dreifach Dorn, Til Jardar

[Seb] Von :: SUIDAKRA :: bekam ich leider nur den Anfang und das Ende mit. Eigentlich war es ja um jede Band schade, von der man etwas verpasste, aber: Der Magen wollte mal kurz befüllt werden, frische Luft war auch einmal dringend nötig und SUIDAKRA kommen ja aus der Gegend und sind vergleichsweise häufiger mal zu sehen. Die Ausschnitte am Anfang und dann wieder zum Schluss die ich gesehen habe, reichen wohl nicht um mehr zu sagen als „War gut und das Publikum mochte es“, aber bestimmt kann die Frau Chefin mehr dazu sagen ;)
[Dajana] Öhm... eigentlich nicht wirklich, da ich mich auf’s fotografieren konzentriert habe :P SUIDAKRA hatten Alex dabei, ihren Mann für den Dudelsack, der auch selbige Passagen auf dem Album eingespielt hat und auch schon früher des öfteren dabei war. Marcel und Marcus gingen im Caledonia-Partnerlook, während sich Arkadius sehr zur Freude der holden Weiblichkeit eh auszog ;) Los ging’s fulminant mit Pendragon's Fall (sacht mal, woher kannte ich das Intro?) und dann eben quer Beet, das bewährte Festivalset mit den Highlights ;)
[Seb] Fast hätte ich’s vergessen, passend zu Wartunes am Ende war ich dann glücklicherweise wieder am Start und habe den dann doch noch mitbekommen – Der Song ist einfach geil :)
Setlist: Pendragon's Fall, Forth Clyde, Gates Of Nevermore, The Well Of Might, Darkane Times, Dead Man's Reel, The IXth Legion // Wartunes

[Seb] :: ELUVEITIE :: jedenfalls war dann wieder Pflichtprogramm, denn die Schweizer hatten schon beim Dong Open Air im Sommer eine tolle Show abgeliefert. Zwar erzählte mir einer der Jungs vor dem Auftritt, dass die Band seit diesem Auftritt praktisch nicht mehr und wenn doch nicht komplett habe proben können, aber abgesehen von kleineren Verspielern war davon auf der Bühne nichts zu merken. Mit ihren acht Mitgliedern waren ELUVEITIE sicher die Band, die am meisten von der großzügig bemessenen Bühne profitierte, und der Platz wurde auch konsequent ausgenutzt. Kaum mal eine Sekunde, ohne dass mächtig Bewegung war, mal poste man mit vier Mann nebeneinander, dann wuselten wieder Flöten- und Saiteninstrumentalisten durcheinander. Von der Bewegung und offensichtlichen Spielfreude ließ sich auch das Publikum übergangslos anstecken, ELUVEITIE wurden nach jedem Song bejubelt als wäre es schon der letzte gewesen. Zum Dank dafür gab’s auch, zumindest für jene die das Glück hatten weiter vorne zu stehen, den ersten Kanister Frei-Met, der zur Stärkung in die Hörner und die weniger stilechten Plastikbecher verteilt wurde. Selbst im Fotograben war es nun richtig voll, da auch die meisten die gemütlich Backstage ihr Bierchen hätten trinken können sich die Show nicht entgehen lassen wollten.
[Dajana] Um genau zu sein, die Jungs von Waylander z.B. feierten ne richtige Party im Fotograben ;) Und jawoll, ELUVEITIE waren für mich das Highlight auf der UR 3, ich liebe diese Jungs (hoppla… und Mädels) einfach :)
[Seb] Rundherum ein klasse Show mit feiner Songauswahl, welche die Messlatte für die folgenden Bands recht hoch gelegt hat.
Bleibt zu hoffen, dass ELUVEITIE tatsächlich, wie es sich später am Abend anzubahnen schien, in Bälde für eine oder mehrere Shows hier in der Gegend mit Obscurity aufspielen werden!
Setlist: Andro, Gaulish War, Song Of Life, Lament, Of Fire, Wind And Wisdom, Dance Of Victory, Tegernako // Mis Elveti

[Seb] Kaum Zeit, ein neues Getränk zu besorgen und älteres wegzubringen: direkt im Anschluss standen die Letten :: SKYFORGER :: auf dem Plan. Ursprünglich sollte es beim UR3 ein Special Acoustic Set mit darauf abgestimmter Setlist geben, was auch meines Wissens noch kurz vor der Auftritt stand der Dinge war, aber offensichtlich nicht richtig mit der Band abgestimmt war. So gab es also doch ein eher E-Gitarrenlastiges Programm, was aber im Nachhinein auch ganz gut so war. Bedingt durch Hitze, Alkohol und inzwischen auch schon etliche Stunden Festival wäre ein rein akustisches Set wohl eher angetan gewesen, schläfrige Stimmung zu verbreiten. So aber hielten Peter und seine Schar die Massen mit Folk Black Metal Hymnen über vergangene Schlachten wie The Battle Of Saule oder Battle In Garoza Forest prächtig bei Laune. Auch hier waren die Horden vor der Bühne (natürlich) restlos entzückt, zumal SKYFORGER ja eine Band ist, die sich in diesen Breitengraden eher rar macht. Nachdem die Letten sich über zehn Stücke schon sichtlich verausgabt hatten, gab es dennoch mit Migla Migla Rasa Rasa eine schöne und passende Zugabe.
Vor allem da dies eine Band war, die ich bisher nur einmal gesehen hatte, werde ich diesen Auftritt in guter Erinnerung behalten, nicht zuletzt wegen des anschließenden netten Gesprächs mit Peter und einigen Ladungen Bärenfang *g*
Setlist: The Battle Of Saule, Colonel Briedis, Battle Of Plakani, Ancient Oak, Battle In Garoza Forest, The Northern Shores, Thunderforge, Death Island, Sacred Firecross, When Usins Rides, To Northern Shores, Migla Migla Rasa Rasa

[Seb] :: MOONSORROW :: läuteten dann die Finnenattacke – Erster Teil ein. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich die Band in den letzten Monaten gesehen habe, aber eine Enttäuschung habe ich jedenfalls nie erlebt. Und auch dieses Mal machten MOONSORROW angefangen beim grandiosen Opener Kivenkantaja keine Ausnahme. Wie üblich im blutig-martialischen Outfit gingen die Finnen ganz ihren epischen, dennoch nicht an Härte mangelnden Songs auf. Auch hier gab es natürlich wieder ein wenig am Sound zu kritteln, aber das was klangtechnisch fehlte, machte die Band mit ihrer erkennbaren Hingabe an ihre Musik spielend wett. Trotz der bisweilen sehr langen Stücke hat man (oder ich zumindest) immer das Gefühl, dass die Zeit bei MOONSORROW – Gigs wie im Flug vergeht. Verständlich, dass auch das Publikum begeistert wirkte (ich gebe zu, heute wäre sowieso alles abgefeiert worden, aber hier sehr zurecht *g* ) und sich nicht mit der einen Zugabe Sankarihauta zufrieden geben wollte. Aber es mussten ja noch zwei Bands ran, und so war da leider „schon“ Schluss.
Setlist: Kivenkantaja, Kuin Ikuinen, Palanajuhla, Pimea, Ukkosenjumalan Poika, Tuulen Koti, Aaltojen Koti, Tuulen Tytär, Unohduksen Lapsi // Sankarihauta

Jetzt kam es zur ersten etwas längeren Pause zwischen zwei Bands, da es wohl zum einen technische Schwierigkeiten gab, zum anderen aber auch KORPIKLAANI sich wegen ziemlich enger vertraglicher Bestimmungen nur mit ganz bestimmtem Equipment auf der Bühne sehen lassen dürfen. Angesichts des bisher aber beinahe vorbildlich eingehaltenen Zeitplans durchaus zu verschmerzen, auch wenn es für diejenigen, die bereits oder noch immer in den ersten Reihen warteten, vermutlich dennoch unschön war.
Trotz des Gewurschtels fiel gleich zu Beginn erstmal eine der Gitarren komplett aus, so dass direkt weitergebastelt werden konnte, aber dann ging’s doch noch normal los:

[Seb] :: KORPIKLAANI :: waren aber ungeachtet der Wartezeit sicherlich für viele der Anwesenden das absolute Highlight, und ich glaube ein beträchtlicher Teil der ersten Reihen hatte trotz vorrückender Uhrzeit und einsetzender Erschöpfung während der letzten fünf Bands vorne ausgeharrt um möglichst nah an der Bühne sein zu können. Jonne und Co. hatten sich bereits teils mehr, teils weniger ausgiebig mit Vodka und Bier versorgen lassen und sich dabei ganz gut bei Laune gehalten wie es schien. Aber auch das Publikum in vorderster Front brauchte trotz des „Nichtaufgebens“ der besten Plätze nicht länger zu darben, denn während des Auftritts von KORPIKLAANI ging auch wieder ein großer Metkanister hin und her. Zwar wäre wohl auch ohne diese Stimulans die Stimmung in der Menge nicht weniger enthusiastisch gewesen, aber geschadet hat das bestimmt nicht. Ich habe jetzt alleine 2007 schon mehrere Auftritte der Finnen sehen können, weswegen mich der Auftritt nicht so vom Hocker gehauen hat wie die meisten, aber: KORPIKLAANI waren zweifellos so gut drauf wie immer, sprangen bis auf den wie immer eher zurückhalten Basser herum und machten Faxen was das Zeug hielt. Nicht weniger als 16 Party- und Trink-Songs gab es am Ende, natürlich mit dem bewährten Ende in Form von den Mitgröhl-Hymnen Beer Beer und Let’s Drink vom aktuellen Album Tervaskanto, bevor der Klassiker Ii Lea Voibmi aus den alten Shaman-Tagen das Set beschloss.
[Dajana] Bleibt zu erwähnen, dass es noch mal richtig brechend voll im Saal wurde und somit KORPIKLAANI zurecht als Headliner fungierten. Das die Leute noch mal so ausrasten, hätte ich so nicht erwartet... Mit dem Fotografieren war aus Sicherheitsgründen schon im ersten Song Schluss, war vielleicht auch gut so, denn die Finnen stanken bestialisch. Keine Ahnung, ob die ihr Stageoutfit nie waschen???
[Seb] Hehe, ja, das war mir allerdings auch schon aufgefallen. In „zivil“ rochen die Jungs gar nicht bzw. normal, aber als die aus ihrer Umkleide an mir vorbeistapften, bin ich auch fast umgekippt…
Setlist: Journey Man, Korpiklaani, Cottages And Saunas, Tervaskanto, Palovana, Tulikokko, Orbina, Pellonpekko, Verisät Äpärät, Happy Little Boozer, Juokse Sinä Humma, Wooden Pints, Hunting Song, Beer Beer // Let’s Drink, Ii Lea Voibmi

[Seb] :: KIVIMETSÄN DRUIDI :: hatten gegen zwei Uhr dann die Ehre, das diesjährige ULTIMA RATO zu beschließen. Etwas schade, aber mehr als verständlich war, dass nach inzwischen fast 14 Stunden Festival nicht mehr allzu viele Zuschauer anwesend waren, und die, die noch da waren, es sich zum Teil wenige Reihen vor der Bühne auf Barhockern bequem gemacht hatten. Ich war selber auch schon ziemlich geschafft (Geschafft??? So nennt man das jetzt?... ähem... – Cal) und sah von den dritten Finnen im Bunde fast nichts und hörte nur wenig mehr. Wenn ich einem Bekannten von mir glauben darf, war es aber, obwohl ich den Eindruck hatte, dass eigentlich inzwischen bei jedem ziemlich die Luft hätte raus sein müssen, sogar noch eine ziemlich gute und mitreißende Show von KIVIMETSÄN DRUIDI. Ich glaube aber, danach war dann allerdings auch endgültig gut *g*

[Seb] Ich verabschiedete mich dann noch bei Predi und dem Rest der Orga-Bande, und machte mich dann auch auf den Heimweg in die Nachbarstadt…
Alles in allem also erneut eine super Veranstaltung, die mit der Turbinenhalle ja vielleicht nun das richtige Ausmaß gefunden hat. Größer brauche ich das eigentlich nicht, bei mehr stünde doch zu befürchten, dass die so noch recht familiäre Atmosphäre darunter leiden würde. Sehr erfreulich war, dass auch dieses Jahr wieder so gut wie alles sehr friedlich abging, wenn ich es richtig mitbekommen habe, hat sich nur ein junger Mann so daneben benommen, dass er des Feldes verwiesen werden musste. Großes Lob ohnehin an die Security des UR, ich habe von keiner Seite Negatives über die Jungs in den grauen Shirts gehört, was auch Seltenheitswert bei einem Festival hat.
Und auch ein herzliches Danke an die ebenfalls sehr freundliche und stressresistente Backstagecrew, die auch im größten Trubel sehr gelassen blieb :)
[Dajana] Nicht zu vergessen, dass die Bühnenzeiten beinahe penibel eingehalten wurden.. ;)

[Seb] Kritikpunkte gab es allerdings natürlich auch, die aber nicht auf der Seite der Veranstalter sondern bei den Betreibern der Turbinenhalle zu verorten sind:
• Die Getränke- bzw. Bierpreise befanden sich doch auf einem sehr stolzen Niveau (zumal die Baguetten beizeiten alle waren und die Pizza weitestgehend kalt – Cal), bedenkt man dass überwiegend jüngere Leute da waren, war das auch der Hauptkritikpunkt, den ich vernommen hatte.
[Dajana] Selbiges gilt im Übrigen für die Wertmarkengeschichte, die sich der T-Hallenbetreiber mal eben kurz vor Türe auf hat einfallen lassen...
[Seb] • Einer oder mehrer kombinierte Trink- und Esswagen auf dem Gelände wären da nicht schlecht gewesen und waren meines Wissens sogar von der Turbinenhalle zugesagt worden.
• Zudem Probleme mit der Lüftung – OK, das ist das UR und kein Kindergeburtstag (und noch einmal... das ist ein extra dämliches Totschlagargument... *grrr* - Cal), aber ersticken muss man auch nicht...
Ich hoffe jedenfalls, dass das Orga-Team diese Ungereimtheiten und Probleme mit dem Betreiber klären kann, denn ansonsten ist die Halle meines Erachtens ein perfekter Ort fürs ULTIMA RATIO!
[Dajana] • Als positiver Punkt möchte ich erwähnen, dass das Festivalmerchandise, sprich die Shirts, wie warme Semmeln weggingen und ruck zuck ganz weg waren. Ist doch ein schöner Erfolg, oder? ;)

[Dajana] Auch von mir noch mal ein großes Dankeschön an die Orga für das tolle Festival und insbesondere an die liebevolle Betreuung des NH Teams :)

 

story © Seb & Dajana • pics © Dajana