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2008-01-27 DE – Köln - Underground

Is ja kaum zu glauben... da ist es doch schon wieder fast 2 Jahre her, das ich THE VISION BLEAK live gesehen habe *staun* Die Karpatenwölfe haben sich aber auch wirklich rar gemacht! Eine recht kurze Tour in 2006, ein paar Festivals, und das war’s dann auch schon. Ok, im Dezember gab es den Support für die Therion Tour, allerdings fand die weitestgehend außerhalb Deutschlands statt. Hmm... egal, nun sind sie wieder da, um ihr aktuelles Album The Wolves Go Hunt Their Prey zu betouren, das allerdings schon im August 2007 die werte Fanschar begeisterte. Und da sich Prophecy Productions bekanntermaßen nicht lumpen lassen, hat man hier wieder einmal ein Billing zusammengestellt, das sich sehen lassen kann :) Da wäre vor allem NEGURÃ BUNGET, die rumänischen Black Metal Götter mit der einzigartigen Atmosphäre. Endlich... ENDLICH bekomm ich sie nun auch mal livehaftig zu Gesicht.

:: Fotos ::

Das Underground in Köln war dann auch ein Novum für. 1000 Mal auf dem Weg zur Live Music Hall dran vorbeigelaufen, aber noch nie drin gewesen. Was soll ich sagen? Der Laden macht seinem Namen alle Ehre. Der Bandzugang führt über ein... ja was eigentlich für ein Gelände? Müllplatz? Schrottplatz? Ich glaub, das war ein Gebrauchtwagenhändler mit einem total vermüllten Schrottplatz oder so. Oder schrottige Müllhalde? Jedenfalls, das Underground selbst war natürlich ziemlich assig, aber durchaus nett, da hab ich schon Schlimmeres gesehen ;)
Sehr zeitig zwecks Interviews angekommen, hatte ich dann seeeehr viel Zeit die Bands beim Soundcheck und die Hallenleute beim Vorbereiten zu beobachten. War teilweise recht amüsant – denn alle Beteiligten waren an diesem dritten Tourtag bester Laune (außer vielleicht die NEGURÃ BUNGET Keyborderin, die doch ziemlich grantig aus der Wäsche schaute), aber auch informativ ;) So stellte ich erstaunt fest, dass hinter den Fellen von THE VISION BLEAK nun der Secrets Of The Moon Schlagzeuger sitzt, nachdem der hauseigene Drummer berufsbedingt das Handtuch geworfen hat. Leihen sich jetzt Secrets Of The Moon im Umkehrschluss den Basser bei TVB aus? ... hehe.

Nach dem Interview mit Negurã Bunget blieb mir leider nur eine viertel Stunde, um mir :: FARSOT :: anzuschauen, bevor ich zum nächsten Gesprächstermin mit TVB musste. Die jungen Black Metaller aus Thüringen waren mir schon positiv auf der legendären Nebelmondparty 2006 aufgefallen. Musikalisch jedenfalls konnten sie seinerzeit durchweg überzeugen, auch wenn’s kaum einer mitbekommen hat... ;) Zwei Demos verschafften FARSOT den Deal bei Prophecy und nun untermauern sie ihren Qualitätsanspruch mit einem grandiosen Debüt Album. 3 Songs (für mich), an sich dicht und intensiv, allerdings vom Sound her nicht ganz so optimal. Und... der Bassist hatte diesmal kein weißes T-Shirt an ;) Grundsätzlich bleibt zu konstatieren: FARSOT haben ein unglaublich gutes Gespür für ihre Musik und machen auch live richtig was her. Da kommt noch Großes auf uns zu :)
Setlist: Intro, Hass, Angst, Tod, Trauer I

Hehe... knapp erwischt! Bevor :: NEGURÃ BUNGET :: richtig loslegen konnten, war ich wieder da :) Das Underground war voll und die anwesende Schar sichtlich scharf auf die Rumänen ;) Die hatten es ziemlich kuschelig auf der kleinen Bühne, denn neben dem Kern der Band aus Huppogrammos Disciple's, Negru und Sol gab es einen weiteren Percussionisten (aGer) für das Xylophon und die Panflöte, besagte Keyborderin und noch einen Bassisten. Und noch mehr Instrumente ;) NEGURÃ BUNGET haben so ziemlich alles an Schlagwerken mit auf Tour genommen. Und ich muss gestehen, das so ein einfaches Holzbrett mit Fleischklopfern bearbeitet, wirklich wildromantisch klingt. Der Sound war gut, die Instrumente differenziert, auch wenn das eine oder andere Mal nachgesteuert wurde. Lange Rede, kurzer Sinn: die Musik war – wie für NEGURÃ BUNGET typisch – auch live unglaublich dicht und intensiv. Geradezu hypnotisch! Es war wirklich ein absoluter Hörgenuss. Gut, viel geredet wurde nicht, muss auch nicht ;) Musikalisch ging es quer Beet, natürlich mit Hauptaugenmerk auf das 2006er Werk OM (und Leute ich sag’s euch, ein neues Album wird noch laaaange auf sich warten lassen *seufz* - siehe Interview... in Kürze *g*). Eine reguläre Setliste gibt es übrigens nicht, es kann also gut sein, das jeder Abend diesbezüglich einzigartig ist ;) Einfach nur geil! Schaut sie euch an! Unbedingt! Ich werde. Auf dem Ragnarök. Um hier eine liebe Freundin abgewandelt zu zitieren: ich will NEGURÃ BUNGET heiraten!

Das eigentlich ebenfalls geplante Interview im Farsot wurde dann mal aufgeschoben, da die Band noch unter der Dusche stand und ich nix von :: THE VISION BLEAK :: verpassen wollte. Die Jungs ließen es derweil ruhig angehen, bevor sie tatsächlich die Bühne enterten. Auch hier gab es Einschnitte wegen der kleinen Aktionsfläche, zumindest bei der Deko ;) Den Anfang nach dem Intro machten erst mal zwei Songs vom aktuellen Album The Wolves Go Hunt Their Prey, bevor den Fans die Schmankerl von den ersten beiden Veröffentlichungen vor den Latz gehauen wurden :) Die Fans hatten vom ersten Moment an ihren Spaß und bangten sich den Schädel weg, das wiederum animierte die Band, die ebenfalls einen ziemlichen Spass hatte. Der Partyfaktor ist bei THE VISION BLEAK bekanntermaßen hoch. Bei diesen geilen Riffs kann man einfach nicht anders und muss mit. Oder man ist wirklich tot. Also so richtig eben...
Hier sei noch zu erwähnen, dass, wenn sich THE VISION BLEAK im Vorfeld was genehmigen - insbesondere Allen B. Konstanz - dann definitiv keinen Rotwein (sondern Bier oder Wodka), wie von mir schon mal in einer Livereview unterstellt :P
Setlist: Intro, Amala & Kamala, The Demon Of The Mire, Carpathia, Kutulu!, Wolfmoon, The Black Pharaoh Trilogy Pt. I+II, A Shadow Arose, The Night Of The Living Dead, Elizabeth Dane, The Charm Is Done // The Lone Night Rider, By Our Brotherhood With Seth

Fazit: Alle drei Bands jederzeit gerne wieder! Einzeln oder im Paket – egal, Hauptsache, man bekommt sie livehaftig zu Gesicht. Schön wäre natürlich mal eine größere Bühne mit entsprechender Lichtausstattung ;) Oh, darf ich auch THE VISION BLEAK heiraten?
Etwas unschön war das schnelle Rauskehren nach der Show, scheint in Köln allgemein so üblich zu sein. Auch die Bands schauten nicht schlecht, als es hieß: in 20 Minuten ist Abfahrt!

 

 

story & pics © Dajana