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2019-07-20 DE – Köln - E-Werk
 

| Einlass: 18:00 Uhr | Beginn: 20:00 Uhr | Tickets: 35,00 Euro + Gebühren | SOLD OUT |

 

Was für ein Jubiläum! 25 Jahre und kein bisschen leiser. Zum Geburtstag schenken SKUNK ANANSIE - noch immer in Originalbesetzung - sich selbst und uns ein Livealbum namens 25LIVE@25, dass umgehend zum Anlass für eine ausgedehnte Tour genommen wurde. Wird auch wieder Zeit, zuletzt haben wir sie 2016 auf den Bühnenbrettern gesehen.
Und SKUNK ANANSIE sind noch immer eine Urgewalt. Wer sie einmal live gesehen hat, wird dem unumwunden zustimmen. Da wundert es kaum, dass es auch die NH Crew wieder vehement zu Skin und Co. zieht.

Das :: E-Werk :: ist erwartungsgemäß schon lange vorher ausverkauft. An einem heißen stürmischen Samstag wickelte sich eine lange Schlange um das Gebäude oder suchten die Fans wahlweise Schutz vor dem Regen. Der war für 3 Sekunden erfrischend angenehm, dann setzte eine unglaubliche Schwüle ein. Es gab hinterher tatsächlich Debatten, wo es nun heißer und feuchter war: drinnen in der Halle oder draußen. Schwer zu sagen… Gab es überhaupt einen Unterschied?
Nur mit der Einlaßzeit haperte es mal wieder. Statt der angekündigten 18 Uhr, gingen die Türen erst um 19 Uhr auf. Grrr… Naja, so gab es immerhin einen ortsnahen Parkplatz ;)

:: Fotos :: ALLUSINLOVE ::

Young & Wild 2 (nach den Toto-Söhnen vor einer Woche). Wie so oft brachten uns Skunk Anansie einen erfrischend unkonventionellen und vielversprechenden Support mit. :: ALLUSINLOVE :: hießen die Jungspunde, die mir mal wieder gar nichts sagten. Ok, let the music do the talking. Das funktionierte ganz hervorragend: ALLUSINLOVE waren der Kracher und ich war hin und weg. Die Band tobte so dermassen wild auf der Bühne, dass es eine Freude war. Da ließ sich auch das altersmäßig eher behäbigere Publikum mitreißen.
Musikalisch wird hier Rock, Pop, Alternative und Grunge mit einer dezenten Punk-Note vermischt. Killer. Gelegentlich fühlte ich mich tatsächlich sogar an Warrior Soul erinnert. ALLUSINLOVE haben just ihr Debüt It’s Ok To Talk veröffentlicht, das hier beinahe komplett gespielt wurde (9 von 11 Songs). Ich möchte besonders den Titeltrack hervorheben, ein Song über Depressionen und deren Folgen. Die Band dazu: „We want to use this opportunity to spread awareness around mental health and remind each other to communicate more. Through music, we can each navigate our way through the darker times. Music is therapy, and connection via music is essential to life. Please talk to each other“.
Nichtsdestotrotz sind die Briten keineswegs taufrisch aus dem Bandei geschlüpft. Denn vorher haben sie unter dem Banner Allusondrugs eine EP und einen ganzen Schwung Singles veröffentlicht. Nach kurzer Auszeit haben sie sich nun umbenannt und neu orientiert und weiter geht es mit wildem Hochgeschwindigkeits-Groove.
Das hat echt Spass gemacht! Meine Empfehlung: Antesten!

Band: Jason Moules (Vocals/Guitar), Andrej Pavlovic (guitar), Jemal Beau Malki (Bass), Connor Fisher-Atack (Drums)

Setlist: Full Circle, Bad Girls, All My Love, Lucky You, I’m Your Man, Sunset Yellow, It’s Ok To Talk, Lover I Need A Friend, Good People, Jam

:: Fotos :: SKUNK ANANSIE ::

Halbe Stunde Umbaupause, um kurz nach frischer Luft zu schnappen. Nun wurde auch noch das letzte Quentchen Platz belegt. Licht aus, und schon donnerten :: SKUNK ANANSIE :: mit Charlie Big Potato los.
Sängerin Skin, immer noch atemberaubend schön, charismatisch und alterslos, ihre Stimme makellos scharf, tobte auf der Bühne herum, als wäre Hitze ein Fremdwort. Und sie powerte die gesamte Spielzeit ohne Verschnaufpause durch. Respekt! Da sah man bei Band und Publikum schon diverse Ermattungserscheinungen. Das habe ich auch schon lebhafter erlebt.
Nichtsdestotrotz war die Stimmung großartig, die Fans tanzten, hüpften und sangen jeden Song lautstark mit. Und natürlich nahm Skin beim dritten Song ihr Bad in der Menge, ließ sich crowdsurfenderweise einmal durch die Halle tragen.
Ganz dem Jubiläumsmotto 25LIVE@25 gab es eine Retrospektive durch das gesamte Schaffenswerk der Band, inklusive Ausblick auf die Zukunft mit den zwei brandneuen Tracks: This Means War und What You Do For Love (welcher bereits als Single veröffentlicht wurde).
Mehrheitlich verweilte man jedoch wenig überraschend bei den ersten drei Alben und deren Klassikern. Hach, ist doch immer wieder schön dazu zu tanzen und abzurocken. So gesehen auch bei den Fans bis draußen in die Vorhalle. Ich beschwere mich da auch gar nicht, es ist mir immer wieder eine Freude die alten Songs live zu hören und natürlich kann ich auch nicht stillstehen ;)
Keine SKUNK ANANSIE Show ohne politisches Statement, sei es gegen den überall ansteigenden Faschismus, gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie oder Xenophobie. Skin ließ auch ihren Frust und ihre Ängste über den Brexit und Boris Johnson freien Lauf. Sie machte aber auch klar, dass man dagegen ankämpfen kann und muss und das man zusammen stärker ist.
Und natürlich sind SKUNK ANANSIE nach wie vor politisch. Skin setzte nicht nur einmal ein Statement gegen Rassismus und Faschismus oder ließ ihren Frust über den Brexit und Boris Johnson freien Lauf. Sie machte aber auch klar, dass man dagegen ankämpfen kann und muss und das man zusammen stärker ist.
Zwischendurch, bei den ruhigeren Songs, griff Skin auch schon mal zur Gitarre oder ließ sich von Live-Keyboarderin Erika Footman im Duett begleiten, die dafür ihre Tasten einfach mal stehen ließ und mit auf der Bühne rumhopste. Sie ist selbst eine talentierte Sängerin, war schon auf dem 2012er Album Black Traffic als Gastsängerin vertreten und hat SKUNK ANANSIE bei früheren Touren begleitet.
Großartige Show! Tolles Licht, toller Sound. Torn The Place Up? Aber sowas von!

Band: Skin (vox, git), Ace (git), Mark Richardson (drums), Cass (bass), Erika Footman (live-keys)

Setlist: Charlie Big Potato, Because Of You, All In The Name Of Pity, I Can Dream, You'll Follow Me Down, My Ugly Boy, Twisted (Everyday Hurts), Weak, Cheap Honesty, Love Someone Else, I Believed In You, God Loves Only You, Can’t Get By, Hedonism (Just Because You Feel Good), This Means War, Intellectualize My Blackness, Yes It's Fucking Political, Tear The Place Up // Brazen (Weep), What You Do For Love, Highway To Hell (AC/DC cover), The Skank Heads (Get Off Me) // Little Baby Swastikkka

 

 

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography