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MADRUGADA
 
2019-02-20 DE – Köln - Carlswerk Victoria
 

| Einlass: 19:00 Uhr | Beginn: 20:00 Uhr | Tickets: 53,85 Euro + Gebühren | SOLD OUT |

 

[Dajana] Ich kann nicht anders… ich muss es sofort raussprudeln… Dieses MADRUGADA Konzert war einfach nur überwältigend. Intensiv. Emotional. Hach… Einfach großartig! Und ist bereits jetzt DAS Konzert 2019! So. Da müsst ihr hin! Wer MADRUGADA mag, oder diese Art von Musik, darf diese Tour auf keinen Fall verpassen. Also los! Und vielleicht sollte ich jetzt erstmal von vorne anfangen…
[BRT] Das kann ich so unterschreiben… Songs, Atmosphäre, Charisma – alles da, alles perfekt! Absolut Bombe!

[Dajana] Der BRT war’s, der mich seinerzeit mit MADRUGADA infizierte. Auf dem Weg zum Party San Open Air meine ich, wo wir ja gerne auch mal Nichtmetallisches hören, um nach dem Festival runterzukommen. Wie auch immer, zu diesem Zeitpunkt gab es die Band bereits nicht mehr. MADRUGADA hatten sich nach dem überraschen Tod von Gitarrist Robert S. Burås 2008 aufgelöst. Das ist umso bedauerlicher, da die Musik der Norweger bei mir umgehend Suchtpotential entwickelte und insbesondere die Alben The Nightly Disease und Industrial Silence seitdem bei mir hoch und runter laufen. Ich hätte alles für ein Konzert gegeben…
[BRT] Ich konnte MADRUGADA bereits einmal live sehen: kurz nach Erscheinen von The Nightly Disease auf der allerletzten Bonner Rheinkultur im Jahre 2001. Damals regnete es in Strömen aber MADRUGADA waren auch da der absoluter Hammer.

[Dajana] Letztendlich musste ich nun nicht mein letztes Hemd für ein MADRUGADA Konzert ausziehen. Sondern nur nach Kölle eiern. Dank des 20-jährigen Jubiläums des Debütalbums Industrial Silence haben sich die verbliebenen Bandmitglieder Sivert Høyem, Frode Jacobsen und Jon Lauvland Pettersen der einst so populären Band entschlossen, nach 10 Jahren Trennung wieder gemeinsam aufzutreten und dieses Jubiläum gebührend zu feiern. Aus den in Sekundenschnelle ausverkauften Shows im heimischen Oslo wurde eine ganze Tour quer durch Europa, deren Konzerte sich gleichermaßen schnell ausverkauften, obwohl MADRUGADA auf Grund der großen Nachfrage an vielen Orten in größere Hallen umziehen mussten. Es gibt in der Tat nur noch wenige Dates, bei denen es noch eine Handvoll Tickets gibt. Damit setzen die Norweger schon ein beeindruckendes Statement!

:: Fotos :: MADRUGADA ::

[Dajana] Ich sehe an diesem Abend nicht nur :: MADRUGADA :: zum ersten Mal, sondern besuche auch zum ersten Mal das neueröffnete :: Carlswerk Victoria ::. Und ich muss sagen, ich bin begeistert von der Location. Links der kleine Club Volta für ca. 450 Leute, rechts die große Halle Carlswerk Victoria für ca. 1600 Fans. Dazwischen eine „Flaniermeile“ mit Ess- und Getränkestand, Tischen und Sitzgelegenheiten. Die Stände sind auf den Dächern bepflanzt - im Sommer dürfte es dort wirklich schön sein. Die große Halle war - obwohl ausverkauft - wirklich angenehm. Man stand nicht eingequetscht wie in einer Sardinenbüchse, hatte überall gute Sicht, auch wenn die Bühne noch ein bisschen höher hätte sein können, und es war gute und frische Luft in der Halle. Perfekt! Tolle Location, kann ich nur empfehlen.
Gut, die Fahrt nach Köln war wie immer eine zähe (Q)Wahl zwischen Pest und Cholera. Wir entschieden uns für die Cholera und planten genügend Zeit ein, die wir dann tatsächlich vor dem Industriekomplex mit der Parkplatzsuche verplempern mussten, bis wir uns dann ins Parkhaus direkt neben der Halle stellten. Kostet bei Veranstaltungen 4,50 Euro Festpreis. Die Merch-Preise waren dieses Mal deutlich ziviler: 25 Euro für T-Shirts. Leider hatte die Band Lieferprobleme mit den LPs, so dass man sich nur in eine Liste eintragen (zur Abholung für Kölner am nächsten Tag) aber keine kaufen konnte. Mist.
[BRT] Da kamen wir in den Innenhof des Carlswerk Victoria und ich musste feststellen, dass ich auf der anderen Seite des Hofes vor ca. 6 Wochen bereits ein anderes Konzert gesehen hatte - im Club Volta. In der Tat, beide Locations sind toll, haben einen super Sound, wirken groß und aufgeräumt.

[Dajana] Mit einer leichten Verspätung gingen 20 nach Acht dann endlich die Lichter aus und MADRUGADA enterten unter tosenden Beifall die Bühne.
[BRT] Als die Band begann, hatte ich direkt nach 10 Sekunden Gänsehaut, der Sound war glasklar. Die Songs beschworen ein leichtes, fast schon cineastisches Feeling und eine dazu perfekt abgestimmte Lightshow zogen jeden Fan in den Bann. Sivert Höyem redete nicht viel, aber trotzdem lag ihm das Publikum zu Füssen. Der Mann mit dieser absoluten Wahnsinnsstimme, bei der man irgendwie auch mal an Chris Isaak und Jim Morrison denkt. Sivert Höyem brauchte kein Rockstargehabe, was nach vielen anderen Konzerten einfach mal angenehm natürlich herüberkam. Die Band war super eingespielt und machte einen homogenen Eindruck, auch wenn sie deutlich zurückhaltender als ihr Frontmann auftrat. Aber alles das störte nicht, der Auftritt war rund, die Songs überragend und die Zeit verging natürlich viel zu schnell.

[Dajana] Aus gegebenen Anlass wurde zunächst das Debütalbum Industrial Silence in voller Länge aber nicht in originärer Reihenfolge gespielt. Und ja… schon die ersten Klänge und Töne zu Vocal lösten ein ergreifendes Gefühl und Gänsehaut aus. Und nochmal ja, Sivert Höyem ist nicht nur ein begnadeter Sänger sondern auch eine ungemein charismatische Erscheinung. Ich hörte da tatsächlich ein paar Ladies kreischen, als er im späteren Verlauf sein Jackett auszog und das Hemd ordentlich aufknöpfte… ;) An dieser Stelle enthalte ich mich mal eines Kommentares…
Ebenfalls ein besonderes Gimmick war das Glitzer-Jackett bei Norwegian Hammerworks Corp., welches wie ein Discoball bestrahlt ein wunderbares Sternenmeer auf die Bühne und an die Decke der Victoria warfen.

[Dajana] Nach einer klitzekleinen Pause kehrten MADRUGADA für den zweiten Teil auf die Bühne zurück, der ja eigentlich schon die Zugabe war. Eine 7-Song-Zugabe, die mit meinem Lieblingsalbum The Nightly Disease (2001) und drei Hits vom selbigen startete. Unverkennbar… die ersten Klänge zu Black Mambo… ich bin hin und weg… Die restlichen Songs kamen von den verblieben drei Alben Grit, The Deep End und Madrugada.
[BRT] Aaahhh… Black Mambo, Valley Of Deception oder Majesty – solch zeitlose Songs werden auch in 50 Jahren noch Gänsehaut-Faktor haben. Natürlich hätte man hier und da den einen oder anderen Song gern gehört (ich z.B. Sister vom The Nightly Disease Album). Als der letzte Song verklungen war und es minutenlange stehende Ovationen gab, ist selbst die so coole Band beeindruckt. Wir natürlich auch… Hach...
[Dajana] Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten MADRUGADA The Nightly Disease ebenfalls komplett spielen dürfen ;) Vielleicht tun sie das ja auch… 2021 ;)

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Konzert wirklich etwas Großes und bemerkenswert Einzigartiges war. Für nichts in der Welt hätte ich das verpassen wollen!

Band: Sivert Høyem (vox/git), Frode Jacobsen (Bass), Jon Lauvland (Drums), Pettersen Christer Knutsen (Live Keyboards & Gitarre), Cato Salsa Thomassen (Live Gitarre)

Setlist: Vocal, Belladonna, Higher, Sirens, Shine, This Old House, Strange Colour Blue, Salt, Norwegian Hammerworks Corp., Beautyproof, Quite Emotional, Terraplane, Electric // Black Mambo, Hands Up - I Love You, Only When You're Gone, What's On Your Mind?, Majesty, The Kids Are On High Street, Valley Of Deception

 

 

story © BRT & Dajana • pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography