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EMPYRE - DIABOLICA - HAGELSTURM - LURID LISHAPED

 
2004-09-13 AT Wien - Planet Music
 

Nachdem bereits die letzte Stunde des Festivalsommers geschlagen hat und es ja leider doch nichts bringt den schönen Tagen bei Bier und Musik nachzutrauern, wurde gleich im so genannten Spätsommer zu einem “Metal Battle” geladen, der zugleich ein Tribut an das mittlerweile 5-jährige Bestehen der Wiener Neudorfer Band EMPYRE sein sollte.

Doch vorher galt es einmal die Vorbands zu überstehen, was sich als gar nicht so einfach entpuppen sollte, besonders im Anbetracht dessen, dass ich nicht einmal die Möglichkeit hatte, das Gebotene durch genügend Bier zu verdrängen - man will ja nicht mit einem Kater in der Arbeit erscheinen. LURID LISHAPED, die Opener, versuchten nicht nur erfolglos Bands a la Slipknot zu kopieren, sie machten sich auch durch ihr Stargehabe („so eine Frechheit, dass wir als erstes spielen müssen“) nicht gerade Freunde. Nachdem ein gewisser Teil des Publikums doch mit einfallslosen Nu Metal-Kopien liebäugeln konnte (wahrscheinlich die Freunde der Band), war doch ein wenig Stimmung zu verzeichnen, was aber sicher nicht am Talent der Band gelegen hat.

Auf HAGELSTURM waren wir dann doch alle recht gespannt, nachdem das der erste Auftritt einiger Escape-Stammbesucher sein sollte und das im Vorfeld erschienene Demo nicht gerade Bestes versprach. Und der erste Eindruck sollte nicht getäuscht haben… Nun, sicherlich muss man bei ersten Auftritten von der Nervosität etc. absehen, aber hier hatte ich einfach den Eindruck, als wäre in Windeseile eine Band auf die Beine gestellt worden, damit man einfach eine Band hat. Technisches Können und Riffs sind dabei Nebensache, denn wenn nicht der Gitarrist, der meines Wissens eigentlich so gar nicht zur Band dazugehört hat, mitgespielt hätte, wäre die Band WIRKLICH elendiglich versunken, nachdem der Rest der Truppe pro Song höchstens ein paar Mal umgegriffen hat bzw. sich das ganze angehört hat wie ein langer, langweiliger Song mit Zwischengerede – vom Black Metal Feeling keine Spur. Nix gegen euch, aber bitte probt ein wenig mehr bevor ihr euch nochmals auf eine Bühne stellt – so wird das nichts…

DIABOLICA waren dann natürlich eine angenehme Abwechslung, da hier die gesamte Truppe ihr Handwerk gut beherrscht hat, das Zusammenspiel bestens geklappt hat und auch die sonstige Bühnenshow sehr ansehnlich war. Ich hab die Band bislang noch nie gesehen, so war ich auch etwas verwundert hier einen Mix aus sämtlichen melodischen Metal-Stilrichtungen zu hören und nicht den von mir erwarteten Gothic Metal. Nachdem das Gebotene allerdings trotz der bereits genannten guten Performance dann doch nicht so ganz meins war, zogen wir uns an die Bar zurück, vom Monitor konnten wir allerdings beobachten, dass im Publikum dann doch noch so einiges abging.

Und so waren wir auch schon beim Headliner angelangt: EMPYRE, die mittlerweile auch schon seit über einem Jahr nicht mehr in Wien gespielt haben. Zu meiner großen Freude ging das ganze dann auch gleich mit The World Is Falling Down, einem Song des meiner Meinung nach besseren Demos 2001 los, was sicherlich ein gelungener Einstieg war. So zog sich das Programm dann von ganzen drei (!) weiteren Songs des Demos (inkl. meinem Lieblingssong Denuded By The Hammer) hin zu Dining With The Lord Of Flies und Between Rotten Teeth von der eher Death Metalischen Spilt CD und wurde außerdem mit einigen neuen Songs bespickt, die zu meiner großen Zufriedenheit teilweise wieder um einiges Black Metallischer klangen als der Vorgänger und auch allgemein zur Vorfreude auf das erste Full Length Album der Fünf, das hoffentlich noch im Laufe des Jahres erscheinen wird, beitragen konnten. Besonders Sänger Andi "Oct@g0r3" hat sich in den letzte Jahren enorm weiterentwickelt, seine Stimme klingt dermaßen krank wie noch nie zuvor und gibt der Musik ebenfalls einen eigenen Beigeschmack. Summa summarum ein sehr geiler Auftritt der Band, der leider nicht die Aufmerksamkeit bekam, die er bekommen sollte (das Wiener Publikum is ja soooo fad!!), auch wenn mehr als genug Leute anwesend waren.

 
story © Dunja