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BLACK WAR TOUR 2002

Unpure - Watain - Seraph - Berserk

 
2002-02-27 AT – Wien - TüWi
 

Als Mitveranstalter ist es wohl etwas komisch, eine Review über den eigenen Gig zu schreiben, jedoch will ich diesen Wahnsinnsabend in Worte fassen, auf dass er noch lange in unseren Erinnerungen verweilt.

Wie bereits erwähnt, war dies der erste Gig, den wir (EquimanthorN und ich) zusammen mit Phil organisiert hatten, hoffentlich wird dies der erste Schritt dazu sein, häufiger Black Metal Bands nach Wien zu holen! So will ich auch gar nichts näheres über die stressigen Vorbereitungen und die damit verbundenen Probleme schreiben, sondern gleich zu den Bands übergehen.

BERSERK aus Niederösterreich standen als erste auf der Bühne um die Black Metaller Bastard zu vertreten, die aufgrund einer Erkrankung des Sängers Helmut leider kurzfristig absagen mussten. Der Gig begann leider etwas unglücklich, als dem Gitarristen Ewald bereits beim ersten Song eine Saite riss, und sie erst nach einer kurzen Verzögerung weiterspielen konnten - so wirkten die Fünf etwas gestresst und nervös und kamen nicht so gut rüber wie sonst - das Publikum regte sich kein bisschen, so verließen BERSERK ziemlich frustriert die Bühne.

SERAPH hatte ich bisher nur einmal am Hell On Earth gesehen, wo sie mir nicht besonders gut in Erinnerung geblieben sind, deswegen war ich gespannt darauf, was sich seitdem verbessert hat - und das war doch einiges. Die Songs kamen viel gewaltiger und brachialer rüber, was vielleicht auch daran liegen mag, dass die Mittagssonne eines Festivals doch sehr störend ist, und die Atmosphäre hier einfach viel besser wirkte. So gab es wieder die obligate Feuerspucker-Nummer von Drummer Deanor, außerdem wurde als Zugabe Sänger Umbra von Verdammnis geholt, der Mayhems Deathcrush anstimmte. Das Publikum war durchaus erfreut, und auch ich war eigentlich positiv überrascht, bis auf kleine Unreinheiten.

Somit war es endlich soweit, und WATAIN, die erste der beiden schwedischen Bands, sollten aufgeigen - schon das optische Gesamtbild wirkte dermaßen überwältigend und krank und schuf somit eine wahnsinnig gespannte und intensive Atmosphäre. Schon mit den ersten Klängen war klar, dass sie hier alles in Grund und Boden stampfen würden. Das anfänglich sehr zurückhaltende Publikum blühte wahrlich auf, und feierte die Schweden ab, besonders der Sänger überzeugte durch seine kranke Mimik und Gestik. Mit Songs wie My Fists Are Him und den 2 Zugaben war die Meute allerdings noch immer nicht zufrieden, so kamen die Schweden zurück auf die Bühne, obwohl bereits der Großteil ihres Equipments abgebaut war, um noch eines draufzulegen - überwältigend, grenzgenial!

Leider verließen nach dem überragendem Gig bereits viele Leute das TüWi, so spielten UNPURE nur mehr vor etwa 30 Leuten, die sich allerdings mächtig ins Zeug legten. UNPURE wirkten optisch "braver" und ausgeglichener als WATAIN und präsentierten hauptsächlich Songs ihres aktuellen Albums Trinity in Black, weswegen sie einige Kultsongs, wie z.B. Full Of Hate leider ausließen. Trotz der ausgelassenen Stimmung verließen UNPURE die Bühne relativ früh und ließen sich auch durch minutenlanges Brüllen nicht mehr zurückholen - schade eigentlich, ich hätte gerne noch mehr von ihnen gehört.

Somit muss ich sagen, dass die "Black War Tour 2002" für mich ein voller Erfolg war - selten sieht man so geniale Bands in heimischen Gefilden, außerdem war ich sehr überrascht, dass doch noch einige Schwarzmetaller hier anzutreffen sind. So bleibt nur zu hoffen, dass das nächste Konzert bald kommt...

 
Story © Dunja